Die wichtigsten Fakten zur Nasenschleimhaut

  • filtert die Atemluft
  • produziert das schleimige Nasensekret
  • fängt Krankheitserreger ab
  • ist unterteilt in drei Schichten
  • spielt wichtige Rolle bei der Immunabwehr
  • ermöglicht das Geruchsempfinden

Nasenschleimhaut Gewebe mit Schutzfunktion


Wie alle Schleimhäute im Körper ist die Nasenschleimhaut schichtweise aufgebaut. Von innen nach außen betrachtet gibt es

  • eine dünne Bindegewebsschicht,
  • eine Basalmembran und zuletzt
  • das Deckgewebe mit den spezialisierten Epithelzellen, welche die Schleimhaut abschließen.

Mittels Drüsen bildet die Nasenschleimhaut ein Sekret, das die Nase nicht nur feucht hält, sondern zugleich auch noch schützt. Transportmechanismen leiten eingedrungene Fremdkörper mit Hilfe des gebildeten Sekrets nach außen, damit sie den Körper nicht schädigen können. Daher trägt die Nasenschleimhaut also auch zur Immunabwehr einiges bei: Das mit Antikörpern ausgestattete Gewebe erkennt Fremdstoffe und beseitigt sie. Wir selbst bekommen davon kaum etwas mit – erst wenn die Nase zu laufen beginnt und wir sie putzen müssen, macht sich die Arbeit der Nasenschleimhaut bemerkbar.

Wussten Sie schon, dass…

… Schleimhaut (Tunica mucosa) überall dort in unserem Körper vorhanden ist, wo Organe eine Art Schutzschild nach außen benötigen? So grenzt sie etwa das Innere der Nase und der Mundhöhle ab, überzieht aber auch Geschlechtsorgane und die Innenseite von Magen und Darm.

Die zwei Bereiche der Nasenschleimhaut und ihre Funktionen


Die Nasenschleimhaut kleidet unsere Nase fast vollständig aus. Ausnahme: der Eingang der Nase (Vorhof). Dort befindet sich normale Gesichtshaut. Unterteilt wird die daran anschließende Nasenschleimhaut in zwei Bereiche, die sich in Aufbau und Funktion voneinander unterscheiden. Der größte Teil der Nasenschleimhaut ist dem Atmungsbereich (Regio respiratoria) zuzuordnen. Die kleinere Riechschleimhaut (Regio olfactoria) ist für die Aufnahme von Duftstoffen zuständig.

Der Atmungsbereich und seine Funktion

Im Atmungsbereich ist die oberste Schicht der Nasenschleimhaut, das Epithel, als sogenanntes Flimmerepithel angelegt. Diese Zellen besitzen bis zu 300 feine Flimmerhärchen (Zilien), die sich wellenförmig hin und her bewegen. Zwischen den Epithelzellen liegen in der Regio respiratoria Drüsen, die ein Sekret absondern. Dieses sorgt dafür, dass die Nasenschleimhaut mit Feuchtigkeit versorgt wird und nicht austrocknet. Rund 900 Mal schlagen die Flimmerhärchen daher pro Minute aus und schieben so die immer wieder neu produzierte Schleimschicht in Richtung Rachen. Fremdkörper und Schadstoffe können nun ausgehustet, beziehungsweise heruntergeschluckt werden.

Das Nasensekret

Das Nasensekret, oft auch als Nasenschleim bezeichnet, besteht unter anderem aus Enzymen, Muzinen (Schleimstoffe), Tränenflüssigkeit und kondensierter Flüssigkeit aus der Atemluft. Es unterteilt sich in drei Schichten:

  • das Sol, das die regelmäßigen Bewegungen der Zilien erlaubt,
  • das festere Gel, an dem Eindringlinge wie Staub oder Krankheitserreger anhaften, und
  • einer Schicht, die beide Etagen des Sekrets der Nasenschleimhaut miteinander verbindet.

Bei einer Erkrankung kann sich die Farbe des Nasenschleims verändern und so Rückschlüsse über die Art der Erreger zulassen. Wird er dagegen nicht ausgeschnäuzt und gelangt er auch nicht in den Rachen, trocknet er in der Nase und wird zu den umgangssprachlichen Nasenpopeln.

Die Regio respiratoria ist außerdem mit zahlreichen Blutgefäßen ausgestattet, die Wärme an die eingeatmete Luft abgeben und deren Temperatur so erhöhen. Das bereitet die Atemluft auf ihren Transport durch die weiteren Atemwege vor und schützt die empfindlichen Bronchien in der Lunge. Um eine optimale Funktion zu gewährleisten, wird die Nasenschleimhaut regelmäßig grunderneuert: Ein vollständiger Austausch der alten gegen die neue Schleimschicht dauert im gesunden Zustand lediglich 20 Minuten.

Die Riechschleimhaut und ihre Funktion

Die kleinere Riechschleimhaut (Regio olfactoria) ist für den Geruchssinn verantwortlich. Sie befindet sich am Nasendach, in den oberen Nasenmuscheln und in den obersten Abschnitten der Nasenscheidewand. Wichtigster Bestandteil der Riechschleimhaut sind spezielle Sinneszellen, die Gerüche aufnehmen und als elektrische Impulse an das Gehirn weiterleiten. Nach etwa 60 Tagen werden sie ausgetauscht. Menschen besitzen etwa zehn bis 30 Millionen solcher Riechsinneszellen. Zum Vergleich: Bei Hunden sind es rund 230 Millionen. Sie nehmen also deutlich besser Gerüche wahr, als wir Menschen.

Auf jeder einzelnen Sinneszelle sitzen ergänzend fünf bis 20 Härchen, die mit Geruchsrezeptoren ausgestattet sind. Von diesen Härchen gibt es 350 verschiedene Arten – jede einzelne springt auf ein spezielles Geruchsmolekül an. Die so gesammelten Informationen werden von Nervenfasern erfasst und zur Weiterverarbeitung an einen vorgelagerten Hirnteil, den Riechkolben (Bulbus olfactorius), geschickt.

Obgleich dieser Teil der Nasenschleimhaut keine Fremdkörper nach außen transportiert, ist seine Funktion dennoch nicht unwesentlich: Die Riechschleimhaut trägt ebenfalls maßgeblich zur Gesundheit unseres Körpers bei, indem sie den Körper vor schädlichen Stoffen schützt. Übelriechendes beispielsweise erzeugt bei uns ganz automatisch ein Ekelgefühl, sodass wir nicht Gefahr laufen, etwas Verdorbenes zu essen. Egal ob faulige Eier, verdorbene Milch oder schimmeliges Obst: Wenn giftige Gase in der Luft liegen, warnt uns unsere Nase rechtzeitig, damit wir die Gefahrenquelle meiden können.

Erkrankungen: Wenn die Nasenschleimhaut ihre Schutzfunktion verliert


Unsere Nasenschleimhaut kann an Feuchtigkeit verlieren und austrocknen, was dazu führt, dass sie nicht mehr in der Lage ist, ihre Schutzfunktion zu erfüllen. Eine trockene Nase entsteht häufig aufgrund zu trockener Raumluft oder zu Beginn einer Erkältung.

Um zu verhindern, dass Ihnen eine empfindliche, trockene Nasenschleimhaut Probleme können Sie selbst jedoch einiges tun: Mit Hilfe von

  • pflegenden Nasensprays,
  • Inhalationen,
  • Nasenspülungen,
  • morgendlichen Nasenduschen,
  • einer nicht zu trockenen Raumluft (idealerweise zwischen 40 und 60 Prozent Luftfeuchtigkeit) und
  • einer ausreichenden Menge an Flüssigkeit, die Sie jeden Tag aufnehmen,

können Sie die Nasenschleimhaut schonen und perfekt auf ihre täglichen Aufgaben vorbereiten.

Manchmal hilft allerdings auch die beste Vorbeugung nicht: Die Nasenschleimhautentzündung – umgangssprachlich Schnupfen genannt – geht meistens mit einer Erkältung Hand-in-Hand. Sie kann akut oder chronisch auftreten und durch Viren, Bakterien oder allergische Reaktionen ausgelöst werden. Kommt es zu einer solchen Entzündung der Nasenschleimhaut, steigt die Schleimproduktion rasant und die Schleimhaut selbst schwillt stark an. In Kombination behindert das die normale Nasenatmung.

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Daneben sind jedoch auch Erkrankungen der Riechschleimhaut möglich, die unter Umständen Riechstörungen zur Folge haben. Giftstoffe, Infekte oder Erkrankungen wie Multiple Sklerose kommen hier als Ursache infrage. Sie können die Nasenschleimhaut so in Mitleidenschaft ziehen, dass die Geruchswahrnehmung kurzfristig oder dauerhaft gestört ist.

Unterscheiden lassen sich dabei quantitative und qualitative Riechstörungen:

  • Bei der quantitativen Störung leiden Patienten unter einem teilweisen oder vollständigen Verlust des Riechvermögens.
  • Die qualitativen Geruchsstörungen hingegen zeichnen sich durch eine veränderte Wahrnehmung von Gerüchen aus.

Beide Störungen stellen nicht nur eine große psychische Belastung für den Betroffenen dar, sondern reduzieren außerdem die Schutzfunktion, welche die Aufnahme verdorbener Speisen verhindern soll.

An Riechstörungen muss aber nicht immer die Nasenschleimhaut selbst schuld sein. Auch wenn der Luftstrom zur Riechschleimhaut behindert ist (zum Beispiel bei einer Erkältung) oder wenn im Rahmen eines Traumas (beispielsweise eines Schädel-Hirn-Traumas) Nervenbahnen zwischen Nase und Gehirn geschädigt wurden, kann der Geruchssinn beeinträchtigt sein.

Im schlimmsten Fall besteht die Möglichkeit einer Lebensmittelvergiftung, weil der Betroffene nichts mehr riecht. Da der Geruchssinn eng mit dem Geschmackssinn verbunden ist, lässt sich manchmal der Geschmack von Speisen nicht mehr richtig wahrnehmen. Die Freude am Essen kann dadurch verloren gehen – was letzten Endes sogar die Lebensqualität einschränken und psychische Probleme zur Folge haben kann.

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Sandra Stöckl-Bayerlein Neben der Medizin schlägt Sandra Stöckl-Bayerleins Herz auch fürs Texten: Deswegen war es wenig überraschend für ihr Umfeld als sie an ihr Studium der Zahnmedizin noch ein Medizinjournalismus-Studium anschloss: Auf diesem Weg verschaffte sie sich alle Kenntnisse, die ein erfolgreicher Online-Redakteur im medizinischen Bereich haben muss. Für kanyo® arbeitete sie von 2015 bis 2020. Sandra Stöckl-Bayerlein Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren