Häufig gestellte Fragen zum Pollenkalender
Ein Pollenflugkalender zeigt, wann statistisch die Pflanzen im Jahr blühen, die am häufigsten allergische Beschwerden verursachen. So können Betroffene vorbeugende Maßnahmen treffen.
Im Frühling beginnt die Blütezeit der meisten Pflanzen. Vor allem Bäume fangen etwa ab März an zu blühen (Frühblüher). Die meisten Beschwerden verursachen in dieser Zeit Hasel, Erle, Birke, Esche, Pappel, Buche und Weide.
Im Sommer startet meist die Hauptblütezeit der Gräser und Kräuter, beispielsweise Spitzwegerich, Brennnessel und Beifuß-Ambrosia. Dazu kommt häufig die Nachblüte der Frühblüher wie Birke oder Esche.
Im Herbst bereitet primär die Nachblüte der Gräser und Kräuter Allergikern Beschwerden. Darüber hinaus blühen einige Pflanzen wie Brennnesseln seit einigen Jahren immer länger bis in den Oktober hinein. Ist der Winter recht mild, können bereits ab Dezember Hasel und Erle Heuschnupfen verursachen.
Was ist ein Pollenflugkalender?
Wie stark Betroffene unter Heuschnupfen leiden, ist nicht nur von der Art der Pollen abhängig: Sowohl
- das Wetter,
- die damit verbundenen Blütezeiten,
- der jeweilige Standort sowie die
- individuelle Empfindlichkeit
spielen eine Rolle. Zudem können geografische und ökologische Rahmenbedingungen Einfluss auf den Pollenflug haben. So ist die Pollenkonzentration an Flussläufen oft deutlich höher als beispielsweise in den Bergen, da dort weniger Heuschnupfen auslösende Pflanzen vorkommen. In den Zeiträumen, in denen die Belastung durch allergen wirkende Pollen sehr hoch ist, sollten Heuschnupfen-Geplagte anstrengende Tätigkeiten im Freien eher meiden und die Zimmer nachts lüften, wenn weniger Pollen fliegen.
Der Pollenflugkalender verwendet Daten aus den vergangenen Jahren und zeigt in einer Kalenderansicht, wie sich die Konzentration der Pollen bestimmter Pflanzen in einer Region über das Jahr verteilt. Wie genau sich der Pollenflug über das Jahr hinweg entwickelt, kann jedoch nur erahnt werden, da sich das Wetter auf so lange Zeit nicht voraussagen lässt. Im besten Fall verfolgen Betroffene die aktuellen Informationen des Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID) oder des Deutschen Wetterdienstes.
Die Pollenflugvorhersage beschränkt sich meist auf die Pflanzen, auf die Allergiker am häufigsten reagieren:
- Ambrosia
- Beifuß
- Birke
- Brennnessel
- Eiche
- Erle
- Esche
- Gräser
- Hainbuche
- Hasel
- Kiefer
- Pappel
- Roggen
- Rotbuche
- Wegerich
- Weide
Pollenkalender 2024: Welche Pollen sind wann unterwegs?
Die Konzentration der verschiedenen Pollen in der Luft ist nicht immer gleichmäßig, denn die Pflanzen haben zum Teil sehr unterschiedliche Zeiten, in denen sie blühen. Zwar sind es meist die Frühblüher, die die typischen Heuschnupfen-Symptome auslösen, doch allergischer Schnupfen durch Pollen kann über das gesamte Jahr auftreten.
Hochsaison für Pollen: Heuschnupfen im Frühling
Wenn die Natur aus ihrem Winterschlaf erwacht, geht es bei vielen Allergikern direkt mit dem Heuschnupfen los. Vor allem Hasel und Erle sorgen laut dem Pollenflugkalender 2024 nun für die typischen Symptome, aber auch andere Frühblüher lösen ab März allergischen Schnupfen bei Betroffenen aus. Die häufigsten Frühblüher sind:
- Hasel
- Erle
- Birke
- Esche
Allergiker können im Frühling darüber hinaus unter Beschwerden durch weitere Pollen leiden. Dazu gehören:
- Pappel
- Weide
- Ulme
- Ahorn
- Eibe
- Eiche
- Hainbuche
Außerdem fangen Raps und Gräser zum Teil schon im Frühling an zu blühen.
Wenn im Freibad die Nase juckt: Heuschnupfen im Sommer
Im Sommer befinden sich viele der Frühblüher noch in der Nachblüte, während andere jetzt erst so richtig loslegen. Vorwiegend Gräser, Wegerichgewächse und Brennnesseln fangen in dieser Zeit an, ihren Pollen zu verteilen. Dazu kommen die hochallergenen Pollen der Ambrosia, welche sich in Deutschland in den letzten Jahren stark ausgebreitet hat.
Der Pollenflugkalender 2024 nennt als Hauptverursacher für Heuschnupfen im Sommer:
- Gräser
- Beifuß
- Beifuß-Ambrosie (Ambrosia)
- Brennnessel
- Spitzwegerich
- Glaskraut
- Koniferen wie Kiefer, Fichte und Wacholder
- Getreide wie Roggen, Hafer und Weizen
Ambrosia – der hochallergene Einwanderer aus den USA
Im 19. Jahrhundert wurde die Beifuß-Ambrosie, umgangssprachlich Ambrosia genannt, von Nordamerika nach Europa gebracht, wo sie sich über die Zeit ausbreitete. Durch den Klimawandel kommt sie zudem in Deutschland immer häufiger vor. Unter ihren stark allergieauslösenden Pollen leiden nicht nur Allergiker, die sogar mit allergischem Asthma darauf reagieren können. Ebenso können Menschen ohne Pollenallergie bei Kontakt mit Ambrosia allergisch reagieren. Hierfür reichen schon geringe Pollenkonzentrationen aus.1 Die Pflanze wächst häufig an Vogelfutterplätzen, da Vogelfutter bisweilen mit Ambrosia-Samen belastet ist. Wer Ambrosia-Pflanzen im Garten findet, sollte diese entfernen.
Achtung: Blühende Pflanzen sollten nur mit Handschuhen angefasst und in einem Plastikbeutel verpackt im Restmüll entsorgt werden!
Heuschnupfen im Herbst dauert immer länger
Im Herbst ist die Hauptblütezeit der meisten Pflanzen vorbei. Allerdings haben sich die Zeiten vieler Pflanzen verlängert und so können die Pollen von Brennnesseln und Beifuß bis Oktober und Anfang November noch für laufende Nasen sorgen. Insgesamt löst aber vor allem die Nachblüte im September allergischen Schnupfen aus.
So sind nach dem Pollenflugkalender 2024 die Heuschnupfen-Auslöser im Herbst:
- Gräser
- Wegerich
- Brennnessel
- Beifuß
- Ambrosia
- Traubenkraut
- Kiefer
Heuschnupfen im Winter – geht das?
Meistens reagieren allergiesensible Menschen im Winter auf andere allergische Belastungen, wie Schimmel, Tierhaare oder Hausstaub. Wenn der Winter allerdings recht mild ausfällt, verlängert sich zum einen die Blütezeit bis spät ins Jahr und gleichzeitig startet die darauffolgende Saison im neuen Jahr früher. Somit können auch im Winter Heuschnupfen-Symptome auftreten. Die Beschwerden sind dabei aber oft schwächer als in der Hauptblütezeit ab Februar. Dennoch kann der frühe Pollenflug für empfindliche Nasen sehr belastend sein, da sie über einen längeren Zeitraum am Stück unter Heuschnupfen leiden.
Pollenkalender 2024: Welchen Einfluss hat der Klimawandel auf die Pollenflugzeiten?
Auch bei uns ist der Klimawandel längst spürbar angekommen: Es kommt häufiger zu extremen Wettersituationen wie Stürmen, Überschwemmungen und Hitzewellen. Zudem steigen die Durchschnittstemperaturen seit einigen Jahren konstant an. So lag der Jahresdurchschnitt 2023 bei 10,6 °C, während er 2000 noch bei 9,9 °C lag.2
Durch die Temperaturänderungen kommt es zu einer Veränderung und Verschiebung der Jahreszeiten. Generell zeigt sich, dass Frühling und Sommer wärmer und länger werden, während Winter und Herbst im Durchschnitt milder ausfallen. Damit verlängert sich zum einen die Blütezeit nach hinten und überdies startet die Heuschnupfen-Saison früher, da viele Blüten schon einige Wochen vor der eigentlichen Blütezeit blühen können.3
So konnten Forscher beobachten, dass durch die milderen Winter mehrere Pollenarten wie Birkenpollen früher anfangen zu fliegen. Ebenso fliegen einige Sorten wie die Pollen der Brennnessel länger als noch vor einigen Jahren, da die Herbste tendenziell wärmer werden.4 Dementsprechend müssen die Daten des Pollenflugkalenders regelmäßig auf ihre Aktualität überprüft werden.
Ein weiterer Punkt ist die Ansiedlung neuer Pflanzenarten. Durch den Anstieg der Temperaturen können sich immer mehr Pflanzen ansiedeln, die es bis dato in Deutschland noch nicht gab. Bis vor einigen Jahren waren die Bestände an Ambrosia in Deutschland überschaubar. Seitdem das Klima in Deutschland milder wird, verbreitet sich die hochallergene Pflanze auch bei uns immer stärker. Daher sind seit 2006 im Pollenflugkalender auch die Pollenflugzeiten für Ambrosia aufgeführt.5