Nasenhaare und Schleimhaut befreien die Atemluft von Fremdstoffen


Circa neun Liter Atemluft durchströmen unsere Nase pro Minute beim Ein- und Ausatmen. Mit ihr gelangen nicht nur wertvoller Sauerstoff in unseren Körper, sondern auch Krankheitserreger, Schadstoffe und Staub. Um diese Fremdkörper abzutransportieren, beziehungsweise erst gar nicht hineinzulassen, besitzt die Nase einen raffinierten Reinigungsmechanismus.

Die erste Barriere bilden die Nasenhaare im Bereich des Naseneingangs. Die zu den Nasenlöchern gerichteten Haare fangen in erster Linie gröbere Partikel wie Sand oder Staub ab, die sonst die Lunge schädigen würden. Verfängt sich beispielsweise ein Sandkorn in einem Nasenhaar, löst der Kontakt bei uns einen Juckreiz aus und wir müssen reflexartig niesen. Der starke Luftstoß schleudert das Körnchen wieder aus der Nase heraus.

Feinere Schadstoffe kommen problemlos an den Nasenhaaren vorbei. Um sie kümmert sich die Nasenschleimhaut, an deren Oberfläche sich sogenannte Flimmerzellen befinden. Diese sind wiederum mit rund 300 sehr feinen, beweglichen Flimmerhärchen (Zilien) ausgestattet, die von einem dünnflüssigen Sekret (der Solschicht) umhüllt werden. Atmen wir einen Fremdstoff ein, wird dieser von der übergelagerten, zäh-klebrigen Schleimschicht (Gelschicht) aufgefangen und von den Zilien durch wellenförmige Bewegungen zum Rachen transportiert. Dort wird der Schleim mitsamt des Eindringlings entweder ausgehustet oder verschluckt und im Magen von der Säure zersetzt.

Befeuchtung und Erwärmung der Luft beim Ein- und Ausatmen


Die eingeatmete Raumluft ist meist zu trocken für die Lunge. Würde sie unverändert dort ankommen, könnten sich Schleimpfropfen bilden, die eine normale Ein- und Ausatmung einschränken würden. Um das zu verhindern, besteht das Nasensekrets vor allem aus Wasser, das jede Menge Feuchtigkeit an die vorbeiströmende Luft abgibt.

Während sich die Luft innerhalb der Atemwege immer weiter nach unten in Richtung Lunge bewegt, geben die Schleimhäute nicht nur Feuchtigkeit, sondern mittels Blutgefäßsystemen auch Wärme ab. Das geschieht so lange, bis die Luft schließlich an der Luftröhrengabelung (Carina) 37 Grad Celsius warm ist.

Befeuchtung und Erwärmung der Atemluft werden zusammengefasst als Konditionierung bezeichnet und spielen sich hauptsächlich im Nasen- und Rachenraum ab.

Wärme und Feuchtigkeit sind wichtige Eigenschaften der Luft, um eine funktionierende Atmung zu gewährleisten. Ist die Atemluft zu trocken, wird das Sekret immer weniger und auch zäher. Zu kalte Luft setzt die Schlagfrequenz der Zilien herab, was wiederum den Abtransport des Schleims deutlich verlangsamt. Beide Funktionseinschränkungen können zu einer Verengung der Atemwege sowie zu einer verminderten Dehnbarkeit der Lunge führen, was die Ein- und Ausatmung des Betroffenen deutlich erschwert.

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Sandra Stöckl-Bayerlein Neben der Medizin schlägt Sandra Stöckl-Bayerleins Herz auch fürs Texten: Deswegen war es wenig überraschend für ihr Umfeld als sie an ihr Studium der Zahnmedizin noch ein Medizinjournalismus-Studium anschloss: Auf diesem Weg verschaffte sie sich alle Kenntnisse, die ein erfolgreicher Online-Redakteur im medizinischen Bereich haben muss. Für kanyo® arbeitete sie von 2015 bis 2020. Sandra Stöckl-Bayerlein Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren