Häufig gestellte Fragen zu Immunsystem und Nase
Mit Hilfe der Nasenhaare und den Flimmerhärchen der Schleimhaut reinigt sich die Nase von Fremdstoffen wie Pollen, Viren oder Bakterien. Weiterhin wehrt ein lymphatische Gewebe unterhalt der Nasenschleimhaut bei Kontakt mit Krankheitserregern diese durch eine Immunreaktion ab.
Wenn die Nasenschleimhaut austrocknet, wird ihre Fähigkeit zur Selbstreinigung geschwächt. Infolgedessen verbleiben Erreger und andere Fremdstoffe länger in der Nase und können so Krankheiten und Infekte auslösen.
Um das Immunsystem in der Nase zu unterstützen, ist es wichtig, die Nasenschleimhaut feucht zu halten. Bei einer trockenen Nase können beispielsweise pflegende Meerwasser-Nasensprays oder spezielle Nasenöle Abhilfe schaffen. Auch ausreichend Wasser zu trinken hilft, die Schleimhäute feucht zu halten.
Doppelter Schutz: Wie die Nase das Immunsystem unterstützt
Die Funktion der Nase beschränkt sich nicht nur aufs Riechen. Täglich fließen bei einer Atmung im Ruhezustand etwa 10.000 – 15.000 Liter Atemluft durch die Nase.1
Dabei durchlaufen beim Einatmen nicht nur Sauerstoff, sondern auch zahlreiche andere Stoffe, die in der Luft herumschwirren, die Nase: winzige Partikel, Tierhaare, Pollen oder Krankheitserreger wie Erkältungsviren, Bakterien oder Pilze. Ohne ein effektives Abwehrsystem hätte unser Körper ein großes Problem und wir wären vermutlich ständig krank.
Daher schützt die Nasenschleimhaut durch zwei ausgeklügelte Systeme, ein mechanisches und ein immunologisches, vor Krankheitserregern, bevor sie angreifen können.
Mechanischer Schutz
Die Nasenschleimhaut ist eine dünne Gewebeschicht, die die ganze Nasenhöhle auskleidet. Sie unterteilt sich in die respiratorische Nasenschleimhaut und die Riechschleimhaut.
Die respiratorische Schleimhaut setzt sich aus drei Schichten zusammen:2
- Basalmembran
- Lamina propria
- Flimmerepithel
Das Flimmerepithel ist wiederum mit zahlreichen Flimmerhärchen (Zilien) ausgestattet. Diese sind mit Nasensekret umhüllt, das mit Hilfe von Drüsen gebildet wird. Auf diese Weise wird die Nasenschleimhaut feuchtgehalten und geschützt.
Die Nase übernimmt mit ihrer Schleimhaut eine sehr wichtige Reinigungsfunktion. Wird ein Fremdkörper eingeatmet, bleibt dieser zunächst an dem vorhandenen Sekret haften. Die Flimmerhärchen bewegen sich und schieben so die Schleimschicht mitsamt den Fremdkörpern, Viren oder Bakterien in Richtung Rachen.
Von der unteren Nasenmuschel bis zum Nasen-Rachen-Übergang braucht diese Art von Förderband rund 20 bis 25 Minuten. Im Rachen angekommen, kann das Sekret zwei Reflexe auslösen. Entweder werden die Fremdkörper durch Niesen oder Husten nach außen befördert oder aber heruntergeschluckt und durch die Magensäure unschädlich gemacht.
Aha!
Die Nasenschleimhaut arbeitet wie ein Fliegenfänger. Partikel mit einer Größe von mehr als drei Mikrometern, wie beispielsweise Blütenpollen, werden so meist bereits im vorderen Nasenabschnitt abgefangen. Fremdstoffe mit einer Größe zwischen 0,5 und drei Mikrometern werden weiter oben in der Nasenhöhle herausgefiltert. Partikel, die kleiner sind, können die Nase ungefiltert passieren.1
Immunologischer Schutz
Als weiteren Schutz besitzen Schleimhäute spezielle Immunstrukturen, die auf Kontakte mit Krankheitserregern und anderen Mikroorganismen reagieren. Daher befindet sich in der Nase unterhalb der Nasenschleimhaut ein lymphatisches Gewebe, das sogenannte NALT (Nasal Associated Lymphoid Tissue).
In diesem knäuelartigen Gewebe stecken Zellen, die Bestandteile des Abwehrsystems sind – die Lymphozyten. Hierbei handelt es sich um Vertreter der weißen Blutkörperchen.
Zu den Lymphozyten gehören drei verschiedene Zelltypen:3
- Die B-Zellen werden auch als Abwehrzellen bezeichnet, da sie Abwehrstoffe produzieren, die sich gegen körperfremde Substanzen richten.
- Die T-Zellen können Krankheitserreger unschädlich machen.
- Die Killer-Zellen heißen auch Fresszellen. Sie identifizieren und zerstören kranke Zellen.
Gelangt also ein Virus an dem mechanischen Schutz vorbei, aktivieren spezielle Proteine die Lymphozyten und regen die Drüsen in der Nasenschleimhaut an. Diese produzieren in der Folge Schleim, der die Krankheitserreger aus der Nase spülen soll. Oder anders gesagt: Die Nase läuft.
Trockene Nasenschleimhaut beeinträchtigt das Immunsystem
Das Immunsystem verliert deutlich an Stärke, wenn die Schleimhaut der Nase austrocknet. Dann kann sie ihre Reinigungs- und Schutzfunktion nicht mehr ausreichend erfüllen und Krankheitserreger haben es leichter, in den Körper einzudringen.
Besonders im Winter, wenn die Raumluft durch das Heizen zu trocken ist, geraten die Schleimhäute in Mitleidenschaft. Beschwerden, die durch eine trockene oder anderweitig gestörte Schleimhaut ausgelöst werden, machen sich bei den meisten Betroffenen durch eine juckende und brennende Nase bemerkbar.
Treten Symptome einer zu trockenen Nasenschleimhaut auf, können Sie mit Hilfe aus der Natur gegensteuern: Meerwasser-Nasensprays oder auch spezielle Nasenöle befeuchten und reinigen die Schleimhaut, das Nasensekret wird dünnflüssiger und die Flimmerhärchen können sich wieder besser bewegen und ihre Arbeit verrichten.