Häufig gestellte Fragen zu Ursachen & Therapie von Schnupfen


Wie lange hält ein Schnupfen an?

Die Dauer des Schnupfens (Rhinitis) unterscheidet sich je nach Ursache, bei einem Erkältungsschnupfen ist dieser oft nach gut einer Woche vorbei.1

Ist Schnupfen ansteckend?

Abhängig von der Ursache kann Schnupfen durchaus ansteckend sein, beispielsweise bei einer Erkältung.

Welche Ursachen gibt es für Schnupfen?

Zu den häufigsten Auslösern zählen eine Erkältung oder Grippe, Allergien und Veränderungen der Nasenanatomie.

Wann sollten Betroffene mit Schnupfen zum Arzt?

Bei anhaltendem Schnupfen sowie weiteren Beschwerden, wie Atemnot oder hohem Fieber, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Was hilft bei Schnupfen?

Nasensprays, Schleimlöser sowie Hausmittel und pflanzliche Arzneien können von Nutzen sein.

Schnupfen: Symptome und Verlauf


  1. Trockener Schnupfen: Zu Beginn juckt und brennt die Nase, begleitet wird dies von Niesreiz. Das Niesen ist eine natürliche Abwehrreaktion des Körpers: Es wird versucht, Erreger auszuscheiden.
  2. Fließschnupfen: Ein dünnflüssiges, klares Sekret läuft aus den Nasenlöchern und die Nasenschleimhaut schwillt an. Das ständige Naseputzen reizt die Haut um die Nasenflügel. Sie ist gerötet und beginnt zu brennen. Zusätzlich stellt sich oft ein allgemeines Krankheitsgefühl mit Abgeschlagenheit und Müdigkeit ein.
  3. Schleimiger Schnupfen: Nach einigen Tagen wird das Nasensekret zunehmend dickflüssiger. Der zähe Schleim und die geschwollene Nasenschleimhaut führen zu einer Verstopfung der Nase, was das Atmen stark beeinträchtigt. Eine verstopfte Nase hat zudem Auswirkungen auf den Geruchs- und Geschmackssinn: Die Betroffenen können kaum noch etwas riechen und schmecken – das Essen erscheint fade. Im letzten Stadium verfärbt sich (im Rahmen einer Erkältung) der Schleim beziehungsweise das Nasensekret häufig gelb-grünlich. Hervorgerufen wird diese Farbe durch abgestoßene Zellen der Nasenschleimhaut und/oder abgetötete Krankheitserreger.

Tritt der Schnupfen (Rhinitis) im Rahmen einer Erkältung (grippaler Infekt) auf, können im weiteren Verlauf noch Symptome wie Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen, Husten sowie Fieber hinzukommen. Wie lange der Schnupfen anhält, ist abhängig von der Ursache. Bei einer Erkältung klingt er in der Regel nach etwa einer Woche ab.1 Auch das Geschmacksempfinden und der Geruchssinn sollten sich nach dieser Zeit wieder normalisieren.

Hochziehen oder Nase putzen: Was ist besser bei Schnupfen?

Beim Nasehochziehen kann das Nasensekret die Nebenhöhlen verkleben und für Kopfschmerzen oder eine Nasennebenhöhlenentzündung sorgen. Richtiges Schnäuzen – vorsichtig, mit geringem Druck ausgeübtes Schnauben – ist am besten. Dabei die Nasenlöcher im Wechsel schnäuzen.

Ursachen: Wodurch entsteht Schnupfen?


Ein Schnupfen kann vielfältige Ursachen haben. Die häufigsten Auslöser finden Sie hier im Überblick:

Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe von weiteren Faktoren, die bei der Entstehung des Schnupfens eine Rolle spielen können.

Wann und wie lange ist Schnupfen ansteckend?

Ob ein Schnupfen ansteckend ist, hängt von dessen Ursache ab. Im Rahmen einer Erkältung oder Grippe besteht durchaus Ansteckungsgefahr, bis die Symptome vollkommen abgeklungen sind. Schnupfen, ausgelöst durch eine Allergie oder Veränderungen der Nase, ist dagegen nicht übertragbar.

Erkältung und Grippe – die klassischen Schnupfenverursacher

Der Erkältungsschnupfen hat in der kalten Jahreszeit Hochsaison, kann aber auch im Sommer auftreten. Eine Erkältung dauert in der Regel 7 bis 9 Tage an.1 Auslöser sind verschiedene Viren, am häufigsten kommen

  • Adeno-,
  • Rhino-,
  • Coxsackie- und
  • RS-Viren (Respiratorische Syncytial-Viren)

vor. Von diesen Erregern gibt es noch viele Untergruppen, so dass insgesamt über 200 verschiedene Erkältungsviren im Umlauf sind.2 Und nicht nur das, die Viren sind in der Lage sich zu verändern, sodass der menschliche Körper immer wieder neue Abwehrstoffe gegen die Erreger bilden muss. Dies ist der Grund, warum manche Menschen mehrmals im Jahr eine Erkältung haben.

Eine echte Grippe (Influenza) wird hingegen nur von einem Erregertyp – den Influenzaviren – ausgelöst, beginnt aber nicht selten mit den gleichen Symptomen wie eine Erkältung. Daher sind die beiden Erkrankungen schwer voneinander zu unterscheiden. In der Regel sind die Beschwerden bei einer Grippe jedoch stärker ausgeprägt und der Krankheitsverlauf ist länger. Wenn die Krankheitszeichen sehr plötzlich auftreten und von starken Kopf- und Gliederschmerzen sowie hohem Fieber (oft über 39 Grad Celsius) begleitet werden, sind dies Hinweise auf eine echte Grippe.3

Häufiges Händewaschen ist die beste Methode, Schnupfenviren aus dem Weg zu gehen. Weiterhin kann man sein Immunsystem mit einer gesunden Ernährung und viel Bewegung stärken.

Ansteckung verhindern

Die Ansteckung mit einer Erkältung und Grippe ist über Tröpfchen- und Schmierinfektionen möglich. Bei der Tröpfcheninfektion werden beim Husten, Niesen oder Sprechen Speichelpartikel übertragen. Eine Schmierinfektion liegt vor, wenn die Ansteckung über einen kontaminierten Gegenstand (zum Beispiel Türklinke) erfolgt.

Regelmäßiges und gründliches Händewaschen ist die beste Methode, um die Ansteckung mit Erkältungs- sowie Grippeviren zu vermeiden. Weiterhin kann es helfen, das Immunsystem zu stärken, zum Beispiel mit einer gesunden Ernährung und viel Bewegung an der frischen Luft.

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Allergien als Grund für die laufende Nase

Der Körper entwickelt bei einer Allergie eine übertriebene Immunreaktion auf Stoffe oder Partikel, die eigentlich harmlos sind. Heuschnupfen ist die am weitesten verbreitete allergische Erkrankung, die durch Baum- und Gräserpollen ausgelöst und vor allem im Frühjahr sowie Sommer für Betroffene zum Problem wird. Weitere Allergieauslöser (Allergene) sind beispielsweise

Die häufigsten Beschwerden einer Allergie sind neben einer juckenden und laufenden Nase mit wässrigem Sekret, tränende Augen und Hautausschläge, bis hin zu Atembeschwerden. Je nach Allergen können die Symptome das ganze Jahr über auftreten oder – wie beim Heuschnupfen – nur saisonal vorkommen.

Anatomische Veränderungen der Nase als Auslöser für Schnupfen

Die Nasenscheidewand trennt die beiden Nasenhöhlen voneinander. Ist sie verkrümmt, kann das den Luftstrom und die Reinigungsfunktion der Nase behindern. Folglich sammeln sich vermehrt Viren und Bakterien an, die die Nasenschleimhaut angreifen. In der Folge sondert die Schleimhaut vermehrt Sekret ab – ein chronischer Schnupfen (Rhinitis) entsteht, wenn die Verkrümmung unbehandelt bleibt.

Chronischer Schnupfen

Bei häufiger Reizung der Nasenschleimhaut kann ein Schnupfen chronisch werden. Bei chronischem Schnupfen ist die Schleimhaut dauerhaft entzündet (Rhinitis). Die Nase ist oft auf beiden Seiten verstopft, das Nasensekret ist schleimig und farblos bis gelblich. Die Betroffenen müssen sich räuspern oder husten, um sich vom Schleim zu befreien, der sich im Rachen ansammelt. Die Behandlung eines anhaltenden Schnupfens richtet sich allen voran nach der Ursache. Bei einer Scheidewandverkrümmung kommt beispielsweise eine chirurgische Korrektur in Frage.

Weitere Ursachen: Medikamente, Hormonhaushalt und Co.

Polypen sind gutartige Schleimhautgeschwülste, die neben dem Rachen auch in der Nase vorkommen können. Sie erschweren ebenfalls die Durchlüftung der Nase und stören unter Umständen den Schleimabfluss aus den Nebenhöhlen. Polypen sind häufig ein Grund für Dauerschnupfen oder Entzündungen der Nasennebenhöhlen (Sinusitis), die ebenfalls chronisch verlaufen können.

Auch hormonelle Veränderungen begünstigen mitunter einen Schnupfen. So leiden beispielsweise viele Schwangere in den letzten Wochen vor der Geburt gehäuft unter einer laufenden Nase, der sogenannten Schwangerschaftsrhinitis. Des Weiteren kann sich Schnupfen als Nebenwirkung von manchen Medikamenten (zum Beispiel Blutdrucksenker) bemerkbar machen. 

Außerdem reizen Schadstoffe, wie eine starke Staubbelastung, Gase oder Rauch die Nasenschleimhaut enorm und trocknen sie aus. In der Folge kann ein Schnupfen entstehen. Nicht zuletzt stellt (vor allem bei Kindern) ein kleiner, in der Nase feststeckender Fremdkörper (ein Spielzeugteil, eine Erbse) einen denkbaren Grund für die laufende Nase dar. Denn durch die vermehrte Sekretproduktion versucht der Körper, den Gegenstand auszuscheiden.

Diagnose: Mit Schnupfen zum Arzt


Ein akuter Schnupfen mit verstopfter Nase lässt in der Regel nach gut einer Woche von allein wieder nach.1 Wenn die Symptome allerdings

  • nicht besser werden,
  • weitere Beschwerden wie Fieber oder Kopf- und Gliederschmerzen hinzukommen,
  • die Nase dauerhaft verstopft ist oder
  • der Schnupfen zwar abklingt, aber nach kurzer Zeit wiederkehrt,

sollte ein Mediziner aufgesucht werden. Dieser kann der Ursache für den Schnupfen auf den Grund gehen und über die weitere Behandlung entscheiden.

Frau putzt sich die Nase und therapiert ihren durch Erkältung verursachten Schnupfen mit Bettruhe.

Der richtige Ansprechpartner ist der Haus- oder HNO-Arzt. Zunächst wird der Mediziner den Patienten nach seinen genauen Beschwerden befragen. Liegt eine Erkältung vor, sind beispielsweise Husten oder eine Halsentzündung typische Begleiterscheinungen. Wenn der Arzt einen Erkältungsschnupfen vermutet, untersucht er den Nasen- Rachen-Raum und klopft die Stirn- und Nasennebenhöhlen ab. Ein Abstrich des Nasensekrets gibt Aufschluss über die Art des Erregers, zum Beispiel Bakterien oder Viren. Tritt die verstopfte Nase vermehrt im Frühjahr auf, könnte beispielsweise Heuschnupfen dahinterstecken. Bei Symptomen, die für einen allergischen Schnupfen sprechen, kann ein Allergietest (Prick-Test) nötig sein, um den Auslöser wie Gräserpollen, herauszufinden.

Je nach Beschwerdebild sind womöglich weitere Untersuchungen angebracht. Gerade, wenn ein chronischer Schnupfen vorliegt und die Nase ständig verstopft ist, macht es Sinn, dass der Arzt die Nase im Rahmen einer Nasenspiegelung (Rhinoskopie) nach möglichen Polypen oder anatomischen Besonderheiten untersucht. Zur weiteren Abklärung können in Ausnahmefällen eine

  • Computertomographie (CT),
  • ein Ultraschall oder
  • eine Röntgenuntersuchung

ein genaueres Bild des Naseninneren geben.

Behandlung: Was hilft bei Schnupfen?


Die Behandlung der Schnupfennase hängt immer von der Ursache ab. So kann zum Beispiel bei einer krummen Nasenscheidewand eine Korrektur in Form eines chirurgischen Eingriffs nötig sein. Auch Polypen, die die Atmung behindern, werden nicht selten bei einer OP entfernt. Tritt die laufende Nase hingegen als Folge einer Medikamenteneinnahme ein, sollte gemeinsam mit dem behandelnden Arzt über den Wechsel zu einem anderen Arzneimittel nachgedacht werden.

Es gibt jedoch auch Möglichkeiten, bei akutem Schnupfen (zum Beispiel bedingt durch eine Erkältung oder Allergie) für Linderung zu sorgen. Ziel ist es dabei, die Nasenschleimhaut zum Abschwellen zu bringen und für ein leichteres Abfließen des Sekrets zu sorgen Denn wenn der zähflüssige Nasenschleim aufgrund der geschwollenen Schleimhäute nicht richtig abfließt, entsteht ein Rückstau. Dieser kann bis in die Nebenhöhlen reichen, so dass als Komplikation daraus womöglich eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) entsteht.

Folgende Mittel und Anwendungen können bei Schnupfen hilfreich sein:

Wenn Sie sich unsicher sind, welche Schnupfenmittel für Sie geeignet sind, lassen Sie sich am besten von Ihrem Hausarzt oder Apotheker beraten.

Behandlung bei Babys, Kindern und Schwangeren

Für die Schnupfenbehandlung von Babys, Kindern oder Schwangeren gelten besondere Anforderungen. Medikamente sollten bei Kindern nur sparsam und nach Rücksprache mit dem Kinderarzt eingesetzt werden. Vorsicht ist bei abschwellendem Nasensprays und ätherischen Ölen geboten. Vor allem für Babys können hohe Konzentrationen von abschwellenden Wirkstoffen gefährlich sein. Auch Schwangere sollten bei Schnupfen mit der Einnahme von Medikamenten vorsichtig sein, da einige Wirkstoffe sich auf das ungeborene Kind übertragen können und möglicherweise dessen Entwicklung beeinträchtigen.

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Pauline Zäh Bereits als Kind wusste Pauline Zäh, dass sie einmal Redakteurin werden wollte. Lesen und Schreiben waren schon immer ihre großen Leidenschaften. Während des Journalismus-Studiums spezialisierte sie sich im Bereich Medizin. Für sie ein besonders wichtiges Feld, denn Gesundheit geht jeden etwas an. Von 2019 bis 2021 war sie Teil von kanyo®. Pauline Zäh Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
Dr. Sabrina Mihlan Dr. Sabrina Mihlan hat sich schon während ihres Biologiestudiums besonders für die humanmedizinischen Themen interessiert. Daher spezialisierte sie sich auf Heilpflanzen und klinische Biochemie. Nach ihrer Promotion an der Universität Würzburg startete sie 2015 ihr Volontariat bei kanyo® und bereitet dort bis heute Themen aus Gesundheit und Medizin verständlich und übersichtlich für Sie auf. Dr. Sabrina Mihlan Medizinredakteurin und Biologin kanyo® mehr erfahren
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