Häufig gestellte Fragen zu abschwellenden Nasensprays


Wie wirken abschwellende Nasensprays?

Abschwellende Nasensprays enthalten gefäßverengende Wirkstoffe, die zu einer geringeren Durchblutung und damit zu einem Abschwellen der Nasenschleimhäute führen. Außerdem verringern sie die Sekretabsonderung, was den Schleim reduziert und die verstopfte Nase befreit.

Welche Wirkstoffe sind in abschwellenden Schnupfensprays enthalten?

Je nach Einsatzgebiet sind in abschwellenden Nasensprays beispielsweise Sympathomimetika, Antihistaminika oder Glucocorticoide (Cortison) enthalten. Während Sympathomimetika bei Krankheiten wie Erkältungen oder Mittelohrentzündungen eingesetzt werden, finden Cortison oder Antihistaminika vorrangig bei allergischem Schnupfen Anwendung.

Sind abschwellenden Nasensprays für Kinder gefährlich?

Eltern sollten mit der Gabe von abschwellenden Schnupfensprays bei Babys und (Klein-)Kinder vorsichtig sein. Am besten lassen Sie sich vorab vom behandelnden Kinderarzt beraten und überschreiten nicht die jeweils angegebene Tagesdosis. Es besteht das Risiko einer Überdosierung mit ernsten Folgen für das Kind. Möglich sind beispielsweise Krampfanfälle, Atemnot oder Bewusstlosigkeit.

Darf man in der Schwangerschaft abschwellende Nasensprays nehmen?

In der Schwangerschaft sind abschwellende Nasensprays nur für kurze Zeit und in Absprache mit dem Fraunarzt geeignet. Die gefäßverengende Wirkung kann nicht nur die Nasenschleimhaut betreffen — möglicherweise wird davon etwa auch die Gebärmutter oder die Plazenta beeinflusst. Wenn dort eine Verengung der Blutgefäße stattfindet, kann das Ungeborene unter Umständen weniger mit Sauerstoff und anderen Nährstoffen versorgt werden.

Sind abschwellende Nasensprays während der Stillzeit erlaubt?

Ähnlich wie in der Schwangerschaft sollte hier ebenso auf eine indikationsgerechte, kurzzeitge Einnahme unter Aufsicht des behandelnden Frauenarzts geachtet werden. Zwar sind keine direkten Symptome bei gestillten Säuglingen bekannt, dennoch gehen Mediziner von einem möglichen, geringen Übergang der Wirkstoffe in die Muttermilch aus.

Diese Schnupfensprays gibt es

  • Abschwellende Nasensprays mit Sympathomimetika
  • Abschwellende Nasensprays mit Antihistaminika
  • Abschwellende Nasensprays mit Glucocorticoiden
  • Pflegende Nasensprays mit Meerwasser, Dexpanthenol oder Hyaluronsäure

Schnupfensprays: Wie helfen sie gegen Schnupfen?


Für die meisten Menschen ist bei einem Schnupfen die ständig verstopfte Nase das Schlimmste. Eine bewährte Methode um bei Schnupfen wieder frei durch die Nase atmen zu können sind abschwellendes Nasenspray oder Nasentropfen. Der angestaute Schleim kann abfließen und die Nasenatmung ist wieder uneingeschränkt möglich.

Die Präparate enthalten gefäßverengende Wirkstoffe — die Schleimhaut wird weniger durchblutet und schwillt dadurch ab. Zusätzlich vermindern sie die Sekretabsonderung, wodurch der Schleim in der Nase reduziert wird. Schnupfensprays können bei vielen verschiedenen Schnupfenarten und Erkältungen zum Einsatz kommen.

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Auf dem Markt gibt es verschiedene, abschwellend wirkende Nasensprays und -tropfen: Beispielsweise Nasensprays mit Sympathomimetika — sie wirken stimulierend auf einen Teil des vegetativen Nervensystems (Sympathikus) und werden beispielsweise bei einer erkältungsbedingt verstopften Nase verwendet.

Darüber hinaus gibt es Nasensprays mit Antihistaminika (blockieren Histamin-Rezeptoren) oder Glucocorticoiden (oft auch Cortison genannt) zur Behandlung von Schnupfen bei Allergie. 

Abschwellende Nasensprays mit Sympathomimetika


Abschwellende Nasensprays mit Sympathomimetika können bei folgenden Erkrankungen zum Einsatz kommen: 

Wenn eine trockene Nasenschleimhaut (chronisch auch: Rhinitis sicca) vorliegt oder die Nase kürzlich operiert wurde, darf abschwellendes Nasenspray nicht benutzt werden. Als Nebenwirkungen können möglicherweise lokale Reizungen der Nase, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Müdigkeit, Sehstörungen und allergische Reaktionen auftreten. 

Die abschwellenden Nasensprays sind apotheken- aber nicht rezeptpflichtig. Darunter fallen Sprays und Tropfen aus der Gruppe der sogenannten Sympathomimetika, wie zum Beispiel: 

  • Xylometazolin 
  • Oxymetazolin 
  • Naphazolin 
  • Tramazolin 
  • Tetryzolin  
  • Phenylephrin 

Die Wirkstoffe entfalten ihre Wirkung an der angeschwollenen Nasenschleimhaut. Diese wird bei einem Schnupfen einerseits zu stark durchblutet, andererseits sondert die Nasenschleimhaut zusätzlich Sekrete ab, welche die Nase verstopfen.

Die Sympathomimetika stimulieren bestimmte Stellen (auch Alpha-Adrenozeptoren genannt) in der Nase, sodass sich die Durchblutung der Schleimhaut reduziert. Zusätzlich hemmen die Sympathomimetika die Sekretabsonderung der Nasenschleimhaut. In der Folge schwellen die Schleimhäute ab und die Nase wird wieder frei. 

Nasenspray-Sucht: Vorsicht vor zu langer Anwendung

Bei Sprays mit abschwellenden Wirkstoffen besteht die Gefahr einer Abhängigkeit: Eine sogenannte Rhinitis medicamentosa. Dieser Begriff bezeichnet eine chronische Schwellung der Nasenschleimhaut in Folge einer lang andauernden Verwendung von Nasenspray. Die Nasenschleimhaut gewöhnt sich an das Mittel, die Wirkung lässt nach und letztendlich wird zunehmend mehr Nasenspray benötigt, um die Nase zu befreien. Ein sogenannter Rebound-Effekt entsteht. Aus diesem Grund sollten abschwellende Nasensprays nicht länger als für den empfohlenen Zeitraum von maximal 14 Tagen Anwendung finden.1

Abschwellende Nasensprays mit Antihistaminika oder Glucocorticoiden


Antihistaminika- und glucocorticoidhaltige Nasensprays werden vorrangig zur Behandlung eines allergischen Schnupfens (zum Beispiel bei Heuschnupfen) oder einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) eingesetzt. Cortison-Sprays sind verschreibungspflichtig — Nasensprays mit Antihistaminika hingegen können meist rezeptfrei erworben werden. 

Schnupfensprays mit Antihistaminika

Histamin ist ein Gewebshormon, das bei allergischen Erkrankungen wie Heuschnupfen typische allergische Reaktionen wie Niesen und ein Anschwellen der Nasenschleimhaut auslöst. Um seine Wirkung zu entfalten, bindet Histamin an sogenannten H-Rezeptoren (körpereigene Proteine an der Zelloberfläche).

Antihistaminika blockieren diese Rezeptoren (insbesondere den sogenannten H1-Rezeptor) und hemmen damit die Wirkung von Histamin. Beschwerden wie Juckreiz und eine laufende oder verstopfte Nase werden gelindert. 

Bei einer Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder bei einer schweren Niereninsuffizienz dürfen Sprays mit Antihistaminika nicht benutzt werden. Mögliche Nebenwirkungen sind:  

  • Überempfindlichkeit  
  • Schwindel 
  • Abgeschlagenheit  
  • (Tages-)Müdigkeit 

Auch ein bitterer Geschmack oder Trockenheit im Mund zählen zu den möglichen Nebenerscheinungen von Antihistaminika.  

Schnupfensprays mit Glucocorticoiden (Cortison)

Nasal verabreichte Glucocorticoide sind auch als Cortison-Nasensprays bekannt. Sie wirken ebenfalls abschwellend, sind entzündungshemmend und finden unter anderem bei allergischem Schnupfen oder chronischer Sinusitis Anwendung. Dies führt zur Verbesserung der Beschwerden in der Nase (etwa Juck- und Niesreiz, laufende oder verstopfte Nase) und am Auge (zum Beispiel Brennen, Rötungen, Tränen). 

Die Wirkung der Glucocorticoide ist lokal begrenzt. Das heißt, im Gegensatz zu oral eingenommenem Cortison — beispielsweise in Tablettenform — treten weniger unerwünschte Wirkungen auf. Dennoch sind nach der Verabreichung einige Nebenwirkungen denkbar: 

  • Reizungen der Nasenschleimhaut 
  • trockene Nase 
  • Nasenbluten 
  • Kopfschmerzen  

Glucocorticoid-Nasensprays wirken stärker und effektiver gegen allergischen Schnupfen als Antihistaminika. Allerdings sind die Effekte in der Regel erst ein paar Stunden nach der Anwendung zu spüren.2

Die volle Wirkung entfaltet sich häufig sogar erst nach mehreren Tagen. Zur dauerhaften Linderung der Symptome kann es auch notwendig sein, Kortison-Nasensprays über mehrere Monate hinweg zu verwenden.3 Lassen Sie sich im Zweifelsfall von Ihrem behandelnden Arzt informieren. 

Wissenswert:

Eine verstopfte Nase kann auch zu Folgeerkrankungen führen. Bei zähflüssigem Schleim sind die geschwollenen Nasengänge ein Problem: Der Schleim kann nicht abfließen, was zu einem Sekretstau bis in die Nasennebenhöhlen führen kann. Die Durchlüftung der Nebenhöhlen wird behindert, sodass ein idealer Nährboden für weitere Viren oder Bakterien entsteht. Eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) ist nicht selten die Folge.

Nasensprays zur Pflege der Nasenschleimhaut


Da es bei der Anwendung von Nasensprays zur Austrocknung der Nasenschleimhaut kommen kann, ist eine sorgfältige Nasenpflege gefragt.

Nasensprays mit den Inhaltsstoffen Meerwasser, Dexpanthenol oder Hyaluronsäure sind für die Nasenpflege und Befeuchtung empfehlenswert und können eine Behandlung mit abschwellenden Sprays gut unterstützen.

Pflegende Nasensprays oder -öle sind üblicherweise freiverkäuflich. Demnach sind sie nicht nur in der Apotheke, sondern etwa auch im Drogeriemarkt erhältlich. 

Abschwellende Schnupfensprays bei Kindern: Das müssen Eltern beachten


Bei Schnupfen erfolgt schnell der Griff zum abschwellenden Nasenspray. Während dies für Erwachsene in der Regel kein Problem darstellt, sollten Eltern bei der Schnupfenbehandlung ihres NachwuchsesVorsicht walten lassen. Eine zu hohe tägliche Dosierung (entgegen des Hinweises in der jeweiligen Packungsbeilage) kann bei Babys und Kleinkindern zu erheblichen unerwünschten Nebenwirkungen führen. So besteht beispielsweise das Risiko von  

  • Krampfanfällen,  
  • Atemnot,  
  • Bewusstlosigkeit oder  
  • komatösen Zuständen.4  

Grund dafür: Durch die Wirkung mancher abschwellender Nasensprays kann es (bei übermäßigem Gebrauch) zu einer Senkung des Blutdrucks und einer Abnahme der Herzfrequenz (Bradykardie) des Kindes kommen. Zudem sind mitunter auch Wirkstoffe enthalten, die einen sedierenden Effekt haben, Einfluss auf das Nervensystem mehmen und somit die Atmung beeinflussen können.5  

Speziell für die Kleinen gibt es daher Nasensprays mit geringeren Dosierungen. Die Wirkstoff-Konzentration richtet sich dabei auch nach dem Alter des Patienten: Je älter die Kinder werden, desto unempfindlicher werden sie gegenüber den Inhaltsstoffen der abschwellenden Nasensprays. Welches Schnupfenspray für die Behandlung ihres Kindes geeignet ist, sollten Eltern vorab und in Rücksprache mit dem Kinderarzt klären. 

Abschwellende Nasensprays: Risiko in der Schwangerschaft?


Während der Schwangerschaft sind Frauen besonders häufig von einer Erkältung betroffen. Der Körper konzentriert sich darauf, das heranwachsende Leben zu schützen und zu versorgen — das kostet Kraft und sorgt für ein geschwächtes Immunsystem. Viren und Co. haben in dieser Zeit leichtes Spiel. 

Doch auch abseits von einer Erkältung können werdende Mütter unter einer angeschwollenen Nasenschleimhaut leiden. Der Grund liegt in der erhöhten Produktion der Schwangerschaftshormone Östrogen und Progesteron, welche die Blutzirkulation antreiben. In der Folge schwillt die Nasenschleimhaut an — das Durchatmen fällt schwer. 

Für viele Frauen stellt sich dann die Frage, wie sie den Schnupfen in Schwangerschaft und Stillzeit am besten behandeln. Sind Nasensprays erlaubt?

Grundsätzlich gilt: Schwangere und Stillende sollten so wenige Medikamente wie möglich einnehmen. Abschwellende Nasensprays (mit den Wirkstoffen Xylometazolin oder Oxymetazolin) sind für Schwangere nur bei kurzer Einnahmezeit (wenige Tage) und in genauer Abstimmung mit dem Frauenarzt geeignet.

Ihre abschwellende und gefäßverengende Wirkung äußert sich möglicherweise nicht nur in der Nasenschleimhaut, sondern betrifft potenziell auch andere Stellen des Körpers — etwa Gebärmutter oder Plazenta.

Findet dort eine Verengung der Blutgefäße statt, wird das Ungeborene möglicherweise weniger mit Sauerstoff und anderen Nährstoffen versorgt. Dieses Risiko besteht tendenziell aber erst bei einer nicht indikationsgerechten und zu langen Einnahme von abschwellenden Nasensprays (Abusus). 

Sprechen Sie also in jedem Fall mit Ihrem behandelnden Frauenarzt. Dieser berät Sie gerne und informiert Sie über mögliche Alternativen zur Linderung der Symptome (wie etwa Meerwasser-Nasensprays oder Inhalieren). 

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Jan Zimmermann Egal ob Video, Foto oder Text – Hauptsache die Kreativität kommt nicht zu kurz. Noch während seines Masterstudiums der Medienwissenschaften und der Arbeit als Multimedia Content Creator in München, entwickelte Jan Zimmermann eine Passion für das Schreiben. Seit 2018 lebt er diese als Medizinredakteur bei kanyo® aus. Jan Zimmermann Medizinredakteur und Medienwissenschaftler kanyo® mehr erfahren
Dr. Sabrina Mihlan Dr. Sabrina Mihlan hat sich schon während ihres Biologiestudiums besonders für die humanmedizinischen Themen interessiert. Daher spezialisierte sie sich auf Heilpflanzen und klinische Biochemie. Nach ihrer Promotion an der Universität Würzburg startete sie 2015 ihr Volontariat bei kanyo® und bereitet dort bis heute Themen aus Gesundheit und Medizin verständlich und übersichtlich für Sie auf. Dr. Sabrina Mihlan Medizinredakteurin und Biologin kanyo® mehr erfahren
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