Häufig gestellte Fragen zur Nasenscheidewandverkrümmung
Das Hauptsymptom einer schiefen Nasenscheidenwand ist eine eingeschränkte Nasenatmung.1 Zudem kann es zu Schnarchen, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Riechproblemen und Nasenbluten kommen. Auch gehäufte Atemwegsinfekte sind möglich.
Treten durch eine verkrümmte Nasenscheidewand starke Beschwerden (wie zum Beispiel eine erschwerte Nasenatmung oder häufige Atemwegsinfekte) auf, kann eine Operation helfen. Dabei wird die Nasenscheidewand begradigt, um eine ausreichende Luftzufuhr durch beide Nasenlöcher zu ermöglichen. Studien zeigen, dass sich die Symptome nach dem Eingriff verbessern können.2
Die Kosten für eine Nasenscheidewand-Operation variieren in Deutschland je nach Praxis und Aufwand der Behandlung. Als Selbstzahler können Richtwerte zwischen 2.500 € und 10.000 € angenommen werden. Erfolgt die OP aus rein medizinischen Gründen, werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen.3
Eine schiefe Nasenscheidewand kann durch ungleichmäßiges Wachstum, genetische Faktoren oder Verletzungen entstehen. Letzteres beispielsweise bei der Geburt, Sportunfällen oder durch stumpfe Gewalt (wie bei einem Schlag oder einem Sturz auf die Nase).
Die Nasenscheidewand: Knochen und Knorpel mit wichtiger Funktion
Als Nasenscheidewand bezeichnen Mediziner die im Idealfall mittig gelegene Trennwand, die den äußeren sichtbaren Teil der Nase in zwei Hälften teilt. Sie besteht aus starren Knochen im hinteren Abschnitt sowie elastischen Knorpeln im vorderen Bereich und gibt der Nase ihre charakteristische Form.
Durch ihren anatomischen Aufbau sorgt die Nasenscheidewand gemeinsam mit den seitlich gelegenen Nasenwänden und den beiden Nasenhaupthöhlen für eine optimale Luftzirkulation. Diese dienen als Passage für die eingeatmete Luft, die anschließend in den Rachenraum und weiter in die Lunge geleitet wird. Zudem sorgt der knöcherne Teil der Nasenscheidewand für ein stabiles Nasengerüst und verhindert so einen Zusammenbruch der knorpeligen Strukturen.
Symptome der Nasenscheidewandverkrümmung
Ist die Nasenscheidewandverkrümmung nur leicht ausgeprägt, bleibt sie von den Betroffenen meist unbemerkt, da sie in der Regel keinerlei Beschwerden auslöst und nicht weiter stört.
Eine stärkere Krümmung hingegen verursacht in erster Linie Probleme bei der Atmung: Durch eine seitliche Ausrichtung der Nasenscheidewand wird das Nasenloch auf der betroffenen Seite eingeengt, was zu einer Behinderung des Atemflusses führt.
Folgende Symptome deuten auf eine Nasenscheidewandverkrümmung hin:
- Schlafstörungen
- Schnarchen
- verminderte Leistungsfähigkeit
- Kopfschmerzen
- Mundgeruch
- gestörte Riechfunktion
Aus der verminderten Luftzirkulation kann eine ganze Reihe von Komplikationen resultieren: Das Naseninnere wird dauerhaft schlecht belüftet, es bildet sich eine feuchtwarme Umgebung, Bakterien und Viren sammeln sich vermehrt an. Die Nase reagiert mit einer entzündeten Nasenschleimhaut sowie einer gesteigerten Sekretproduktion (Schnupfen), um die Krankheitserreger herauszuspülen. Die Entzündung wiederum kann auf benachbarte Regionen übergreifen und dort eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) oder eine Rachenentzündung (Pharyngitis) auslösen.
In seltenen Fällen können anfallsartige Kopfschmerzen ein Symptom der Nasenscheidewandverkrümmung sein. Dies ist der Fall, wenn die knöchernen Teile auf die seitliche Nasenwand drücken.
Häufiger klagen die Betroffenen über Druck auf den Ohren. Dazu kommt es, wenn durch die krumme Nasenscheidewand der Eingang zur Ohrtrompete, die Nase und Ohren verbindet, nicht richtig belüftet wird und dadurch ein Unterdruck entsteht. Besteht dieser Zustand über einen längeren Zeitraum, kann sich eine chronische Mittelohrentzündung entwickeln.
Werden die Beschwerden nicht rechtzeitig oder ausreichend behandelt, kann der Betroffene über lange Zeit hinweg nicht durch die Nase, sondern nur durch den Mund atmen. Diese Mundatmung führt wieder zu einem neuen Problem: Die Luft gelangt ungereinigt in die Lunge.
Bei der normalen Atmung durch die Nase bleiben Schmutzpartikel und Krankheitserreger zunächst an dem von der Nasenschleimhaut gebildeten Sekret haften und werden anschließend von feinen Flimmerhärchen (Zilien) mittels rhythmischer Bewegungen in Richtung Rachen transportiert. Von dort aus können die Erreger ausgehustet oder heruntergeschluckt werden. Atmen die Betroffenen durch den Mund, wird dieses Reinigungssystem umgangen, wodurch möglicherweise eine Mandelentzündung, eine Mittelohrentzündung oder eine Entzündung der Bronchien (Bronchitis) entstehen kann.
Behandlung der Nasenscheidewandverkrümmung: Wann eine OP der Nasenscheidewand nötig ist
Wenn die Gesundheit unter einer krummen Nasenscheidewand leidet oder die Lebensqualität und Leistungsfähigkeit sehr stark eingeschränkt sind, sollte eine OP der Nasenscheidewand in Betracht gezogen werden.
Eine Korrektur der krummen Nasenscheidewand erfolgt in der Regel unter Vollnarkose. Falls bei Patienten dadurch ein gesundheitliches Risiko entstehen könnte, weichen Ärzte auf eine örtliche Betäubung aus.
Um während der OP an die knöchernen und knorpeligen Teile der Nasenscheidewand heranzukommen, muss der Operateur zunächst mit Hilfe eines kleinen Schnittes die Schleimhaut von der Nasenscheidewand schieben. Die verbogenen Teile werden nun entnommen, außerhalb des Körpers in Einzelteile geschnitten, anschließend wie ein Puzzle neu zusammengesetzt und erneut implantiert. Abschließend wird die Schleimhaut wieder an die Scheidewand angelegt und das neue Konstrukt mit Kunststoffplättchen (Splints) gesichert, damit es gerade zusammenwächst.
Falls es erforderlich sein sollte, kann der Chirurg im Rahmen der Operation auch übermäßige Schwellungen der Nasenmuschel entfernen, die ebenfalls die Nasenatmung behindern. Meist verwenden Operateure hierzu einen Laser, der mit Strahlung das überschüssige Gewebe zum Schrumpfen bringt. Bei starken Vergrößerungen kann auch ein Knochenstück der Nasenmuschel entnommen werden, um das Volumen des Schwellkörpers zu verringern.
Im Anschluss an die Operation werden die Nasenhaupthöhlen mit Verbandsmaterial gefüllt (Tamponade), das Druck auf die Blutgefäße ausübt und so die Blutung stoppt.
Nötige Nachbehandlungen
Falls eine Nasentamponade eingesetzt wurde, wird diese nach circa 24 Stunden wieder entfernt. Die stabilisierenden Kunststoffblättchen können nach rund einer Woche entnommen werden.
Damit der Erfolg der Behandlung gewährleistet ist, muss im Anschluss an die OP eine regelmäßige ärztliche Nachkontrolle durchgeführt werden. Das ist nötig, da die Nase in den Wochen nach dem Eingriff vermehrt Sekret produziert und der Hals-Nasen-Ohren-Arzt dieses absaugen kann.
Während die ärztliche Behandlung nach rund drei Wochen abgeschlossen ist, sollten Sie sich ruhig mehrere Monate lang um Ihre Nase kümmern, damit der Heilungsprozess gefördert wird und keine Komplikationen auftreten. Dazu zählen das Befeuchten der Schleimhäute mit Meerwassersprays oder -spülungen genauso wie beispielsweise die Pflege mit speziellen Cremes.
Zudem sollten Sie einige Wochen nach der OP der Nasenscheidewand keine Bewegungen oder Tätigkeiten ausführen, die den Blutdruck in die Höhe treiben oder die Blutgefäße erweitern. Dazu zählen:
- schweres Heben
- Bücken
- heiße Bäder
- Sport
- Sonnenbäder
- schwere körperliche Arbeit
Ergänzend sollten Sie darauf achten, kein Aspirin einzunehmen, da es blutverdünnende Eigenschaften besitzt. Außerdem ist es kurz nach der Operation sinnvoll, sich nicht zu schnäuzen – sonst kann die Wunde aufgehen. Später dürfen Sie sich vorsichtig die Nase putzen, allerdings nur bei geöffnetem Mund: So wird weniger Druck auf das Naseninnere ausgeübt.
Risiken, die der Eingriff birgt
Neben den allgemeinen Operationsrisiken wie Thrombosen (Verschluss eines Blutgefäßes durch ein Blutgerinnsel) oder eine Wundinfektion kann es vor allem bei der Nasenscheidewand-OP zu folgenden Risiken kommen, die zeitweise und auch dauerhaft vorkommen können:
- Blutungen unter der Schleimhaut mit Bildung eines Blutergusses
- Gefühlsstörungen an Nase, Oberlippe, Gaumen und Frontzähnen
- Borkenbildung (Verkrustungen) in der Nase
- Druckempfindlichkeit an der Nasenspitze
- Beeinträchtigung des Riechvermögens (sehr selten)
Ursachen für eine schiefe Nasenscheidewand
Eine schiefe Nasenscheidewand kann mehrere Ursachen haben. Zum einen kann ein Kind bereits mit einer Nasenscheidewandverkrümmung zur Welt kommen. In diesem Fall ist die Fehlstellung erblich bedingt, das heißt, Mutter oder Vater besitzen diese anatomische Gegebenheit meist ebenfalls.
Zum anderen kann sich eine krumme Nasenscheidewand im Lauf des Lebens erst aufgrund starker Wachstumsschübe entwickeln. Wenn das Schädelwachstum zum Beispiel während der Pubertät nicht gleichmäßig verläuft, also knorpelige und knöcherne Teile der Nase sowie Kieferknochen und Gaumen unterschiedlich schnell wachsen, weicht das Septum nach links oder rechts aus.
Traumatische Erlebnisse wie ein Sturz oder Schlag auf die Nase beim Sport können einen Nasenbruch hervorrufen. Meistens ist die Nase durch ihre prominente Position vom Gesicht bei einem Unfall zuerst betroffen. Wird der Bruch nicht korrigiert, kann die Nasenscheidewand schief verwachsen. In extremen Fällen ist die anhaltende Verkrümmung sogar von außen sichtbar.
Diagnose der Nasenscheidewandverkrümmung
In einem Untersuchungsgespräch fragt der Arzt zunächst die Symptome ab und spricht mit dem Patienten über mögliche Vorerkrankungen. Anschließend wird die Nase genauer untersucht, wobei es hier je nach Krümmungsgrad unterschiedliche Methoden gibt. Eine extrem schiefe Nasenscheidewand erkennt der Arzt oft schon, wenn er die Nasenspitze sanft nach oben zieht und so der Blick auf das Naseninnere frei wird.
Sollte diese Untersuchungsmethode keinen Aufschluss geben, kann der Hals-Nasen-Ohren-Arzt eine Nasenspiegelung durchführen. Hierbei wird ein dünnes, flexibles Instrument in die Nase eingeführt. Dieses sogenannte Nasenendoskop ist mit einer Lichtquelle und einer Kamera ausgestattet, womit auch die hinteren und seitlichen Abschnitte der Nase untersucht werden können. Falls die Nasenschleimhaut sehr angeschwollen sein sollte, kann der Arzt die betroffene Partie vor der Nasenspiegelung mit einem abschwellenden Spray einsprühen, um die Sicht zu verbessern.
Wenn die Nasenspiegelung kein eindeutiges Ergebnis hervorbringt, können zusätzlich Röntgenaufnahmen angefertigt werden, die mithilfe von Bildern einen genauen Blick auf das Innere der Nase bieten.