Häufig gestellte Fragen zum Nasenpilz
Ein erstes Anzeichen für Nasenpilz kann ein übler Geruch sein. Weitere Symptome sind Schmerzen oder Druckgefühl in der Nase, eingeschränkte Nasenatmung, Ausfluss aus Ohr, Rachen oder Nase und Störungen des Geschmacks- oder Geruchssinns.
In der Regel werden bei Nasenpilz Anti-Pilzmittel (Antimykotika) zur Therapie eingesetzt. Diese werden entweder als Tablette oder intravenös über eine Spritze oder Infusion verabreicht. Zeigen die Medikamente keine Wirkung oder breitet sich der Pilz sehr schnell aus, kann auch ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein.
Zur eindeutigen Feststellung eines Nasenpilzes nutzen Mediziner beispielsweise bildgebende Verfahren (Magnetresonanztomographie, Computertomographie, Endoskopie), Abstriche der Nasenschleimhaut oder histologische Untersuchungen (mikroskopische Analyse von Gewebeproben aus einer Biopsie).
Nasenpilz: Symptome erkennen
Ein erster Hinweis auf Nasenpilz kann ein übler Geruch in der Nase sein. Häufig ist die Infektion einseitig, so dass nur aus einem Nasenloch Sekret austritt. Allerdings sind viele Symptome einer Pilzinfektion in den Nebenhöhlen (Pilzsinusitis) unspezifisch und können auch auf andere Erkrankungen hindeuten.
Nasenpilz: Die Symptome im Überblick
- Schmerzen und Druckgefühl in den Nasennebenhöhlen, oft einseitig
- Eingeschränkte Nasenatmung
- Ausfluss aus Nase, Ohr oder in den Rachen
- Störung des Geschmackssinns (Hyposmie) oder Fehlen des Geruchssinns (Anosmie)
Ist der Auslöser beispielsweise das Aspergillom, ein Befall mit Schimmelpilzen, können als Symptome unter anderem eine Nasennebenhöhlenentzündung mit Druckbeschwerden, Nasenfluss oder Kopfschmerzen auftreten. Einige Erreger jedoch, so der Candida-Pilz, befallen den Organismus auch ohne Symptome hervorzurufen.
Behandlung von Nasenpilz: Anti-Pilzmittel
Ein Pilzbefall wird nach seiner Ausbreitung in zwei Kategorien unterschieden:
- oberflächlicher Befall: Haut oder Schleimhaut sind betroffen.
- systemischen Befall: Pilzsporen haben sich über das Blutsystem ausgebreitet und innere Organe infiziert.
Bei der Behandlung von oberflächlichen oder auch systemischen Pilzinfektionen (Mykose) werden Anti-Pilzmittel, sogenannte Antimykotika, verwendet. Bei oberflächlicher Pilzinfektion wird ein Antimykotikum auf die entsprechende Hautregion aufgetragen, während bei einem systemischen Befall das Medikament oral (als Tablette) oder intravenös (Spritze oder Infusion) verabreicht wird. Als fungistatisch bezeichnete Antimykotika verhindern das Wachstum und die Vermehrung von Pilzen, wohingegen fungizide Mittel die Pilze abtöten.
Behandlung von Nasenpilz: Wann ist ein chirurgischer Eingriff notwendig?
Manchen Pilzinfektionen ist mit einer Behandlung auf Basis von Antimykotika nicht beizukommen. In diesen Fällen wird ein Befall durch einen chirurgischen Eingriff therapiert. Beispielsweise wird der sogenannte Pilzball (Aspergillom), ein Schimmelpilz, zur Schonung der Nasenschleimhaut endoskopisch durch die Nase entfernt.
Auch eine sich sehr rasch ausbreitende Pilzinfektion (Mykormykose) kann eine Operation erfordern. Durch das rasante Wachstum des Pilzes kann sich die Infektion auf die benachbarten Strukturen ausweiten. Besonders Patienten mit einer chronischen Bluterkrankung wie Leukämie sind von der Pilzinfektion betroffen. Ohne rechtzeitige Diagnose und Behandlung kann ein solcher Befall lebensbedrohlich werden. Zusätzlich wird bei einer Mykormykose eine medikamentöse Therapie eingeleitet. Die Dauer der Behandlung hängt vom Ausmaß der Pilzinfektion ab, der Erfolg der Therapie ist abhängig von Lebensalter, Erreger und Grunderkrankung.
Auslöser von Nasenpilz: Unterschiedliche Pilzarten
In der Medizin werden die Mykosen zum einen aufgrund ihres Infektionsortes eingeteilt: es wird zwischen oberflächlichen Mykosen, die beispielsweise die Haut befallen, und systemischen Mykosen, die sich über Blut oder Lymphe im ganzen Körper verteilen, unterschieden. Zum anderen werden sie aufgrund der Pilzart eingeordnet in
- Dermatophyten (Fadenpilze),
- Hefen (vor allem Candidamykosen)
- und Schimmelpilze (Aspergillosen).
Neben den Pilzarten unterscheiden Mediziner zudem danach, wie die Pilzinfektion übertragen wird. Endogene (innere) Pilzinfektionen entstehen, wenn der menschliche Körper aus dem Gleichgewicht gerät. Dies ist etwa bei einer Infektion oder bei der Einnahme von Antibiotika der Fall. Dann breiten sich Pilze, die natürlicherweise in kleinen Mengen die Haut besiedeln, aus und führen zu den Symptomen einer Mykose. Exogene (äußere) Mykosen entstehen hingegen, wenn Pilzsporen von außen zu einer Infektion führen, beispielsweise, wenn Schimmelpilzsporen eingeatmet werden.
Gut zu wissen!
Pilzinfektionen durch Schimmelpilze (Aspergillosen) treten nur selten und vor allem bei immungeschwächten Patienten auf. Hefen befallen ebenfalls überwiegend abwehrgeschwächte Menschen. Sie können sich im Mund und Nasenraum, im Genitalbereich oder in den Verdauungs- oder Atemwegen einnisten. Dermatophyten fühlen sich auch bei gesunden Menschen wohl und siedeln sich auf der Haut, den Nägeln und den Haaren an.
Pilzinfektionen durch Dermatophyten
Dermatophyten sind Fadenpilze, welche die Haut, Haare und Nägel befallen. Als Symptome sind rot-schuppige Hautveränderungen oder brüchige Nägel oder Haare zu nennen. Die Schleimhäute werden jedoch eher selten befallen. Dermatophyten übertragen sich durch direkten Kontakt von Gegenständen, Tieren oder anderen Menschen auf den Mensch.
Pilzinfektionen durch den Schimmelpilz Aspergillus fumigatus
Als Aspergillose werden im Fachjargon Infektionen bezeichnet, die durch Schimmelpilze der Gattung Aspergillus hervorgerufen werden. In Zusammenhang mit dem Schimmelpilz kann sich in der Nase ein sogenanntes Aspergillom, eine abgeschottete Pilzansiedlung, bilden. Dieses findet innerhalb einer Körperhöhle wie den Nasennebenhöhlen ideale Wachstumsbedingungen: feucht, dunkel und warm. Eine Aspergillose tritt hauptsächlich bei Menschen auf, die ein geschwächtes Immunsystem haben, zum Beispiel aufgrund einer chronischen Erkrankung. Die Sporen übertragen sich durch die Luft und werden einfach eingeatmet. Vor allem bei Renovierungs- und Bauarbeiten fliegen größere Mengen der Schimmelpilzsporen durch die Luft. Zudem scheint Zahnfüllmaterial, das bei einer Wurzelkanalbehandlung versehentlich in die Kieferhöhlen gelangt ist, eine Aspergillose zu fördern.
Neben den Nasennebenhöhlen infiziert der Nasenpilz auch häufig die Lunge und kann sich auf innere Organe und das zentrale Nervensystem ausbreiten. Bei Menschen, die ein stark geschwächtes Immunsystem aufweisen, kann eine Aspergillose zum Tod führen.
Gut zu wissen!
Bei einer chronischen Entzündung der Nasennebenhöhlen (Sinusitis) gelten vermehrt Pilze als Auslöser, in ungefähr 80 Prozent1 der Fälle wird ein Aspergillus fumigatus festgestellt.
Pilzinfektionen durch den Hefepilz Candida albicans
Candida albicans zählt zu den Hefepilzen, die natürlicherweise die Schleimhäute und feuchte Körperstellen besiedeln. Leidet der Körper unter einem schwachen Immunsystem, kann sich Candida ungehindert ausbreiten und Infektionen auslösen – Candidamykosen genannt.
Ob der Mundraum (Soor), die Nasennebenhöhlen, die Fingernägel, der Windelbereich von Wickelkindern (Windeldermatitis), die Scheide oder der Verdauungstrakt - Candida findet fast überall am Körper die Möglichkeit, sich auszubreiten. Gerät der Pilz in die Blutbahn, kann die Infektion lebensgefährlich werden.
Um festzustellen, welcher Pilz in der Nase die Infektion und Symptome hervorgerufen hat, ist der Besuch beim Arzt, eine Laboruntersuchung der Sporen sowie eine endoskopische Abklärung erforderlich.
Mukormykosen: Gefährlicher Pilz in den Nasennebenhöhlen
Eine Mukormykose wird durch Pilze aus der Familie der Zygomyceten ausgelöst. Beobachtet wird der Pilzbefall insbesondere bei Patienten mit chronischen Erkrankungen wie Leukämie oder Diabetes. In vielen Fällen endet diese schnell verlaufende und aggressive Infektion tödlich. Die Erkrankung schreitet rasch voran, befällt die Nasennebenhöhlen und kann von dort benachbarte Weich- und Knochenstrukturen zerstören, beispielsweise Augen oder Hirnhaut. Da durch den Nasenpilz solch lebensbedrohliche Zustände entstehen können, ist eine frühe Diagnose und Behandlung entscheidend.
Nasenpilz: Ursache schwaches Immunsystem
Als Mykosen wird im Medizinischen grundsätzlich jede Art von Pilzinfektion bezeichnet. Für die Humanmedizin sind die Pilze interessant, die Auswirkungen auf den menschlichen Körper haben, beispielsweise Allergien auslösen. Erkrankungen eines Pilzbefalls können aber auch weniger harmlos verlaufen und nachhaltig Schaden anrichten.
Ein intaktes Immunsystem kann sich gegen die Ausbreitung der Pilze wehren. Ist dieses aber geschwächt oder wird unterdrückt, können sich die Pilze ausstreuen. Die körpereigene Abwehr kann durch verschiedene Faktoren geschwächt sein:
- Verminderung der natürlichen Bakterienflora durch Antibiotika
- Minderdurchblutungen, beispielsweise kann es durch Thrombose zu einem Gefäßverschluss und so zu einer Unterversorgung bestimmter Gewebegebiete mit Blut kommen
- natürliche Gründe einer schwächeren Immunabwehr wie bei Neugeborenen, Säuglingen oder im Alter
- eine Schwächung des Immunsystems durch Krankheiten (HIV, Leukämie)
- Stoffwechselerkrankungen (Diabetes mellitus)
- Medikamentöse Behandlung wie eine Antibiotikatherapie oder die Unterdrückung des Immunsystems nach einer Organtransplantation
Die Folge ist ein Pilzbefall in der Nase: Die Pilze breiten sich aus und können auch umliegendes Gewebe angreifen.
Wie wird Nasenpilz diagnostiziert?
Da die Symptome von Nasenpilz Ähnlichkeiten zu anderen Erkrankungen aufweisen, ist der Befund einer Pilzinfektion in den Nasennebenhöhlen oftmals problematisch.
Gewissheit liefern daher weniger klinische Symptome, vielmehr sind es bildgebende Verfahren, Abstriche und histologische Untersuchungen (mikroskopische Beurteilung von Gewebeproben und Zellen), die zu einer endgültigen Diagnose führen.
Eine genaue Bestimmung des Erregers ist in jedem Fall notwendig, um eine effektive Therapie gegen den Pilz in der Nase einzuleiten. Folgende Untersuchungen können bei der Diagnose von Nasenpilz zum Einsatz kommen:
- Ärztliches Gespräch: Der Arzt klärt im Vorfeld, ob anderweitige Krankheiten bestehen oder Medikamente eingenommen werden, die das Immunsystem schwächen.
- Endoskopie: Mithilfe eines Endoskops wird das Innere der Körperhöhlen, so die Nasennebenhöhlen, betrachtet.
- Biopsie mit histologischer Untersuchung: Kulturelle oder mikroskopische Analyse von beispielsweise Gewebe oder Ausfluss können die Diagnose, um welche Art von Nasenpilz es sich handelt, festigen.
In manchen Fällen können zur Diagnose von Nasenpilz auch bildgebende Verfahren wie Röntgen, Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT) herangezogen werden. So lässt sich beispielsweise das Aspergillom, ein Schimmelpilz, als eine kalkdichte Struktur in den Nasennebenhöhlen erkennen.
In Abhängigkeit der Ergebnisse leitet der Arzt die erforderliche Behandlung ein.
Einer Pilzinfektion vorbeugen: So geht's!
Ist die körpereigene Abwehr jedoch geschwächt, können sich Pilzinfektionen wie eine Aspergillose ausbreiten. Menschen mit einer chronischen Lungenentzündung oder beeinträchtigtem Immunsystem sollten mögliche Infektionsquellen vermeiden. Dazu zählen unter anderem Erde, Kompost oder Biomüll. Eine wirksame Form der Vorbeugung, etwa in Form von Impfungen, ist bislang nicht bekannt.
Schimmelpilze in der Wohnung
Viele Menschen haben eine erhöhte Schimmelpilzbelastung in den eigenen vier Wänden. Die Sporen der Pilze, die durch die Luft fliegen und eingeatmet werden, sind gefährlich: Atemwegsinfektionen, Asthma und Allergien können die Folgen sein. Daher sollte Schimmel konsequent bekämpft werden.
Manchen Lebensmitteln wird eine präventive Wirkung durch ihre deutlich antimykotischen Eigenschaften nachgesagt. Hierzu zählen:
- Biologisches Kokosöl: Besonders vorbeugend soll es gegen Candida albicans, den Hefepilz, wirken. Es verhindert und bekämpft dessen Ausbreitung im Verdauungssystem.
- Knoblauch: Das enthaltene Allicin, ein bioaktiver Stoff, ist ein hervorragendes Pilzgift, besonders bei Candida albicans.
- Meerrettich und Kresse: Helfen bei Infektionen der Atemwege und aktivieren das Immunsystem. Die enthaltenen Senföle wirken antibiotisch.
- Cayenne-Pfeffer: Geläufig auch unter dem Namen Chili, deren Schote den stark antibakteriellen und pilztötenden Pflanzenstoff Capsaicin enthält.
- Oregano: Besonders dessen Öl weist eine gute Wirkung gegen Candida auf.
Auch Mandeln können bei einer Behandlung unterstützend zum Einsatz kommen. Obwohl diese die Pilze nicht direkt töten, haben Mandeln eine prebiotische Wirkung. Vor allem gegen eine Candida-Infektion, die häufig im Darm auftritt, unterstützen Mandeln die Darmbakterien – und dadurch die körpereigene Abwehr.