Häufig gestellte Fragen zu Nasentumoren


Welche Nasentumore treten auf der Nase auf?

Zu den bösartigen Hautkrebsen, die auf der Nase auftreten können, gehören das Basaliom, Spinaliom und Melanom. Personen, die eine Veränderung ihrer Haut wie rote Flecken oder Wucherungen entdecken, sollten zur Abklärung einen Hautarzt aufsuchen.

Was sind typische Symptome von Tumoren im Naseninneren?

Häufig kommt es zu einer behinderte Nasenatmung, Nasenbluten und Kopf- sowie Druckschmerzen im Gesichtsbereich. Die Symptome geben jedoch kaum Aufschluss darüber, ob es sich um einen gut- oder bösartigen Tumor im Naseninneren handelt.

Wie werden Nasentumore behandelt?

Die Behandlung ist abhängig davon, ob es sich um einen gut- oder bösartigen Tumor handelt. Bei gutartigen (benignen) Tumoren kann häufig abgewartet werden, wie sie sich entwickeln. Demgegenüber müssen bösartige Krebserkrankungen aller Art fast immer operativ entfernt werden. Meist folgt im Anschluss eine Strahlentherapie, um das Risiko für einen Rückfall zu minimieren.

Wie hoch sind die Heilungschancen bei Nasentumoren?

Je früher die Tumore erkannt und behandelt werden, desto besser stehen die Heilungschancen. Hat der Krebs bereits gestreut und haben sich Töchtergeschwülste (Metastase) gebildet, fällt die Prognose – je nach Streuung und Lokalisation des Tumors – negativer aus. Die Heilungschancen sind individuell zu betrachten.

Nicht jeder Tumor ist Krebs – wo ist der Unterschied?

Gutartige Tumore sind in der Lage stark zu wachsen. In der Regel verdrängen sie dabei aber nur Gewebe und bilden keine Tochtergeschwüre (Metastasen) aus. Bösartiger Krebs nimmt hingegen Einfluss auf das Wachstum von benachbartem Gewebe und bildet häufig Metastasen.

Tumore der äußeren Nase: Basaliom, Spinaliom und Melanom


Auf der Nase manifestiert sich ein Tumor in der Regel als weißer oder schwarzer Hautkrebs. Zum weißen Hautkrebs gehören das Basaliom und das Spinaliom, während das maligne Melanom dem schwarzen Hautkrebs zugeordnet wird. Alle drei Hauttumor-Arten können auf der Nase auftreten. 

Hier gelangen Sie direkt zu den einzelnen Krebsarten:

Basalzellkarzinom/Basaliom der Nase: Symptome und Therapie

Das Basaliom, auch Basalzellkarzinom genannt, bildet sich aus den Basalzellen der oberen Hautschicht. Basalzellen können sich zu verschiedenen Zelltypen entwickeln, bei einem Basalzellkarzinom mutieren sie zu Krebszellen und teilen sich ungebremst.

Sie wachsen aggressiv in das umgebende Gewebe ein und zerstören es; sie bilden aber nur sehr selten Tochtergeschwüre (Metastasen).3 Deshalb zählt das Basaliom zu den halb bösartigen (semimalignen) Tumoren der Haut.

Interessant:

Hautkrebs zählt zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland.1 In den meisten Fällen erkranken die Betroffenen an den harmloseren Varianten wie dem Basalzellkarzinom. Dieses findet sich oftmals in den Bereichen des Gesichts wieder, die besonders stark der Sonne ausgesetzt sind: Dazu zählen beispielsweise Nase, Ohren, Nacken und Hände. Die UV-Strahlung gilt damit als Hauptursache für ein Basaliom.

Die Erscheinungsformen des Basalzellkarzinoms sind vielseitig, es gibt keine Vorstufen wie bei anderen Krebsarten.  

  • Am häufigsten kommt es zu hautfarbenen bis rötlichen Knoten, deren Oberfläche von kleinen Blutgefäßen durchzogen ist.  
  • Bei anderen Betroffenen manifestiert sich das Basaliom als rote Flecken oder narbige Hautveränderungen.  
  • Im fortgeschrittenen Stadium kann sich der Tumor auch durch Geschwürbildung, Nässen oder kleinere Blutungen zeigen. 

Wer auffällige Hautveränderungen feststellt, sollte zur Abklärung einen Hautarzt aufsuchen. Dieser kann mithilfe einer sogenannten Dermatoskopie (Auflichtmikroskopie) die tieferen Hautschichten untersuchen und eine erste Einschätzung geben, ob es sich um eine gut- oder bösartige Hautveränderung handelt. Eine Gewebeprobe (Biopsie) kann den Verdacht bestätigen. 

Stellt sich heraus, dass es sich um Hautkrebs handelt, kann auf folgende vier Behandlungsmethoden zurückgegriffen werden:5 

  • Operative Entfernung: In der Regel wird das Basalzellkarzinom vollständig entfernt, sofern es nicht an einer ungünstigen Stelle liegt oder der Allgemeinzustand des Patienten dagegen spricht. Die Operation erfolgt meist unter örtlicher Betäubung. 
  • Strahlentherapie: Sollte eine Operation nicht möglich sein, kann der Arzt eine Strahlentherapie durchführen. Damit lassen sich ebenfalls gute Ergebnisse erzielen. 
  • Lokale Therapien: Hier kann beispielsweise die Anwendung einer Salbe mit dem Wirkstoff Imiquimod erfolgen, die die körpereigene Immunabwehr aktiviert und so den Krebs eliminiert. Alternativ gibt es die Möglichkeit einer Lasertherapie oder Kryotherapie, bei der eine Kältebehandlung mit flüssigem Stickstoff erfolgt. 
  • Systemische Therapie mit Hedgehog-Hemmern: Normalerweise ist der sogenannte Sonic-Hedgehog-Signaltransduktionsweg (SHH) inaktiv – die Hemmung ist somit der Normzustand. Kommt es aufgrund von Mutationen zu einer Aktivierung, kann dies bei Erwachsenen bestimmte Tumore wie ein Basalzellkarzinom hervorrufen. Mithilfe bestimmter Arzneimittel wird dieser Signalweg wieder gehemmt.  

Nach erfolgreicher Therapie sollten Betroffene regelmäßig beim Hautarzt zur Untersuchung vorstellig werden. Denn fast ein Drittel der Patienten erkrankt zu einem späteren Zeitpunkt erneut an einem Basalzellkarzinom.3  

Spinaliom (Plattenepithelkarzinom) erkennen und behandeln

Das Spinaliom, oder Plattenepithelkarzinom, zählt zu den zweithäufigsten bösartigen Hauttumoren.4 Ähnlich wie Basaliome bilden sich auch Spinaliome bevorzugt an Hautstellen, die viel der Sonne ausgesetzt sind. Entscheidend ist, wieviel UV-Strahlung über das gesamte Leben auf die Haut eingewirkt hat.

Vor allem Personen, die berufsbedingt der Sonne ausgesetzt sind, beispielsweise Bauarbeiter, haben ein erhöhtes Risiko, ein Spinaliom zu entwickeln. Auch Menschen mit einem schwachen Immunsystem oder chronischen Hauterkrankungen sind gefährdet. 

Gut zu wissen:

Neben der Haut können auch Lymphknoten und Lunge betroffen sein. In seltenen Fällen finden sich Spinaliome auf der Leber, im Gehirn oder den Knochen. Prinzipiell ist die Ausbildung von Tochtergeschwülsten (Metastasen) möglich, aber selten.

Der Tumor ist schon mit bloßem Auge meist gut erkennbar.  

  • Er hat häufig eine knotige Oberfläche mit Verhornungen, die sich nur schwer lösen lassen.  
  • Die Stelle erscheint gerötet und schuppig, Schmerzen treten nicht auf.  
  • Im Wachstum zerstört das Spinaliom benachbartes Gewebe. 

Zusätzlich zur Blickdiagnose durch einen Hautarzt (Dermatologe) wird meist eine Gewebeprobe (Biopsie) der veränderten Haut entnommen. Die anschließende Laboruntersuchung schafft Gewissheit über die Art der Erkrankung.  

Ab einer Tumordicke von 2 Millimetern steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Tumor in benachbartes Gewebe streut.5 Deswegen untersucht der Arzt die angrenzenden Lymphknoten mithilfe eines Ultraschallgerätes gründlich. Findet er geschwollene Lymphknoten vor, ist das ein Anzeichen, dass sich Metastasen gebildet haben.

Weitere bildgebende Verfahren wie eine Computertomografie (CT) oder eine Magnetresonanztomografie (MRT) geben Aufschluss darüber, wie weit der Krebs bereits gestreut hat. 

Je früher das Spinaliom und sein Ausmaß erkannt wird, desto besser stehen die Heilungschancen. Allgemein ist die Prognose bei Plattenepithelkarzinomen gut.5  

  • Als Standardtherapie gilt die möglichst vollständigen Entfernung des Tumors.  
  • Ist der operative Eingriff, beispielsweise aufgrund der Tumorgröße, nicht möglich, kann eine Strahlentherapie erfolgen. 

Meist sind lokal fortgeschrittene Plattenepithelkarzinome (sehr groß und tief eingewachsen) und metastasierte Plattenepithelkarzinome weder durch eine Operation noch eine Bestrahlung behandelbar. Da es keine Standardtherapie gibt, muss im Einzelfall über das weitere Vorgehen entschieden werden.

Denkbar ist eine Systemtherapie mit bestimmten Antikörpern, die die Tumorabwehrreaktion verstärken.5 Darüber hinaus gibt es Wirkstoffe, die den epidermalen (Oberhaut betreffenden) Wachstumsfaktor beeinflussen, oder verschiedene Chemotherapien

Nach erfolgreicher Behandlung erfolgen regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen beim Hautarzt. Daneben empfiehlt es sich, die Haut immer wieder auf Auffälligkeiten hin zu untersuchen.  

Malignes Melanom: Beschwerden und Therapieansätze

Frau mit einem malignen Melanom auf dem Rücken; es kann aber auch als Tumor auf der Nase auftreten.

Das maligne Melanom, auch schwarzer Hautkrebs genannt, ist seltener als der weiße Hautkrebs, aber deutlich aggressiver. Er neigt stark dazu, Tochtergeschwüre (Metastasen) zu bilden. Deswegen ist es wichtig, dass der Tumor früh erkannt und entfernt wird.

Risikofaktoren für ein malignes Melanom

Die Ursachen für ein malignes Melanom werden vor allem in einer starken, wiederkehrende UV-Belastung mit Sonnenbränden gesehen. Insbesondere die Bestrahlung in der Kindheit und Jugend gilt als wichtiger Faktor.

Darüber hinaus kann eine genetische Veranlagung das Risiko erhöhen. Weiterhin gelten Menschen mit heller Haut (Typ I und II), rötlichen oder blonden Haaren sowie einer Neigung zu Sommersprossen als gefährdeter.6

Das Erscheinungsbild des schwarzen Hautkrebs ist sehr unterschiedlich: 

  • von Leberflecken oft kaum zu unterscheiden 
  • kann schwarz oder braun sein 
  • die Oberfläche erscheint mitunter flach, erhaben oder knotig  

Die Tumore verursachen keine Schmerzen, manchmal können Blutungen oder ein Nässen beobachtet werden. 

Bild von Melanomen, die auch als Tumor auf der Nase auftreten können.

Ein Melanom mit der ABDCE-Regel erkennen

Pigmentflecken – auch als Muttermale oder Leberflecke bezeichnet – sollten von Betroffenen regelmäßig nach der ABCDE-Regel untersucht werden.

  • Asymmetrisch: Der Pigmentfleck hat eine asymmetrische Form.
  • Begrenzung: Die Ränder des Muttermals sind uneben, rau und unscharf.
  • Color (Farbe): Das Mal hat eine unregelmäßige Farbgebung: es ist an einigen Stellen dunkler, an anderen heller gefärbt.
  • Durchmesser: Ein Durchmesser über fünf Millimeter ist bedenklich.
  • Evolution: Das Mal verändert sich in Größe, Form oder Farbe.

Wenn mindestens zwei der genannten Symptome auf einen Pigmentfleck zutreffen, ist der Besuch beim Hautarzt anzuraten.

Abbildung: Darstellung der ABCDE-Regel zur Früherkennung von Hautkrebs. Die untere Reihe zeigt Melanome, die obere Reihe zum Vergleich harmlose Muttermale. (Quelle: National Cancer Institute via Skin Cancer Foundation)

Wenn sich ein Muttermal in seiner Form und Farbe verändert, anders als andere Pigmentflecken erscheint und zu jucken beginnt, sollte ein Hautarzt zur Beurteilung hinzugezogen werden. Dieser untersucht verdächtige Pigmentflecke der Haut genau mit einem speziellen Lupeninstrument, dem Dermatoskop.

Findet er eine verdächtige Stelle, schickt der Arzt entweder eine Gewebeprobe (Biopsie) des auffälligen Muttermals ein, oder er entfernt vorsorglich das gesamte Muttermal und schickt es im Anschluss ins Labor. Die Untersuchung zeigt, ob es sich um bösartigen Hautkrebs handelt. 

Steht fest, dass es sich um ein malignes Melanom handelt, entscheiden Dicke und Stadium der Tumorerkrankung über Therapie und Heilungschancen. So sieht die Prognose bei einem dünnen Melanom, das sich nur auf der Oberhaut befindet, gut aus.

Demgegenüber steigt die Wahrscheinlichkeit für die Ausbreitung der Krebszellen, wenn der schwarze Hautkrebs in die zweite Hautschicht (Lederhaut) vorgedrungen ist.7 

Hat der Hautkrebs gestreut?

Wird im Labor festgestellt, dass es sich um ein Melanom handelt, wird der Arzt auf Tochtergeschwüre (Metastasen) untersuchen. Wenn das Melanom in die Tiefe der Haut gewachsen ist, besteht die Gefahr, dass es einen Zugang zur Blut- oder Lymphbahn gefunden hat und sich Ableger ausgebreitet haben. Als erstes werden benachbarte Lymphknoten auf Schwellungen abgetastet und mit dem Ultraschall untersucht. Mögliche Metastasen in der Lunge lassen sich mit einer Röntgenaufnahme erkennen.

Bei der Therapie steht die vollständige Entfernung des Tumors an erster Stelle. Dabei wird nicht nur der Hautkrebs selbst, sondern auch umliegendes Gewebe mit einem Sicherheitsabstand von meist 1 bis 2 Zentimetern mitbehandelt, um sicherzustellen, dass alle Krebszellen entfernt wurden.7

Die weitere Behandlung hängt vom Stadium des Tumors ab – eine alleinige Chemotherapie ist meist nicht angezeigt. Häufig wird auf eine Strahlentherapie und/oder Medikamente gesetzt.7 

  • Interferontherapie: Bei Interferon handelt es sich um einen körpereigenen Botenstoff, der das Immunsystem anregt, die Krebszellen zu bekämpfen.  
  • Behandlung mit Checkpoint-Blockern: Hier handelt es sich um Medikamente, die auch als Immuntherapie bezeichnet werden. Sie verlängern die Zeit, bis es zu einem Rückfall kommt.  
  • Zielgerichtete Therapien: Bei dieser Form werden zwei verschiedene Arzneimittel kombiniert, um gegen bestimmte Mutationen vorzugehen. Vor Verabreichung muss mithilfe einer Mutationsanalyse sichergestellt werden, dass eine solche Veränderung in den Tumorzellen vorliegt.  

Sind Metastasen identifiziert worden, steht die operative Entfernung im Fokus. Ist dies nicht möglich, können hier ebenfalls eine Immuntherapie mit Checkpoint-Blockern und zielgerichtete Therapien zum Einsatz kommen. In diesem Stadium erfolgt in der Regel eine palliative (Leiden lindernde) Behandlung.  

Differenzialdiagnose: Gutartige Hautveränderungen der äußeren Nase


Vergrößerte Nase? Schwellungen? Rötungen? Hinter den Symptomen muss nicht zwangsläufig ein Nasentumor stecken. Es gibt auch gutartige Erkrankungen der äußeren Nase mit den genannten Beschwerden. Die beiden häufigsten Veränderungen sind: 

Beim Rhinophym erscheint die Nase vergrößert und knollenartig, daher wird sie im Volksmund auch als „Knollnase“ bezeichnet. Zudem ist die Haut gerötet und weist tiefe Hautporen auf, die Blutgefäße sind erweitert. Betroffen sind vor allem ältere Männer zwischen 50 und 70 Jahren.7

Ein Rhinophym ist eine harmlose Erkrankung, die nur in seltenen Fällen in Hautkrebs übergeht.1 Fühlen sich Betroffene von der vergrößerten Nase eingeschränkt, ist unter anderem eine medikamentöse Therapie möglich.  

Bei einem Nasenfurunkel besteht eine tiefsitzende, schmerzhafte Entzündung an der äußeren Nase oder im Naseneingang. Dies äußert sich anfangs durch einen kleinen roten Knoten, in dem sich Eiter ansammelt – ähnlich einem großen, eitrigen Pickel.

Die Ursache ist meist eine bakterielle Infektion (mit Staphylokokken) eines Haarbalgs (Teil der Haarwurzel). In der Regel zählt auch ein Furunkel zu den harmlosen Hautveränderungen und bildet sich von selbst zurück.

Nur im Gesicht ist Vorsicht geboten! Meist verschreibt der Arzt ein Antibiotikum, da die Gefahr besteht, dass sich die Staphylokokken über die Blutbahn ausbreiten.

In der Folge kann es zu Komplikationen wie einer Venenentzündung, einer Thrombose im Gehirn oder einer Hirnhautentzündung kommen. Aus diesem Grund dürfen Betroffene niemals selber einen Furunkel ausdrücken. 

Gut- und bösartige Tumore im Inneren der Nase


In der inneren Nase sowie in den Nasennebenhöhlen können gutartige (benigne) und bösartige (maligne) Tumore vorkommen. Tumorerkrankungen im Naseninneren werden meist lange nicht entdeckt, denn sie können in die Hohlräume der Nasennebenhöhlen einwachsen, ohne dass Beschwerden entstehen. 

Drei gutartige Tumortypen sind in der Nase besonders verbreitet:  

Die meisten Tumore im Naseninneren sind gutartig. Nur etwa 1 Prozent der Krebserkrankungen sind auf bösartige Tumore im Naseninneren und den Nasennebenhöhlen zurückzuführen.8 Dazu gehören:  

Bös- oder gutartiger Tumor? Symptome sind wenig aussagekräftig

Die Symptome für Nasentumore sind nahezu identisch, unabhängig davon ob es ein benigner oder ein maligner Tumor ist. Frühe Symptome eines Tumors der inneren Nase und der Nasennebenhöhlen ähneln denen einer Nasennebenhöhlenentzündung: Druckgefühl in den Nebenhöhlen, eine behinderte Nasenatmung und Schmerzen im Gesicht.

Schreitet der Tumor weiter fort, sind folgende Symptome möglich:

Die Symptome variieren, je nachdem, wo der Tumor lokalisiert ist. Drückt dieser beispielsweise auf die Augenhöhlen, treten dort auch Beschwerden auf (möglich ist zum Beispiel, dass ein Augapfel hervorgedrückt wird).

Gutartiger Knochentumor: Osteom

Bei einem Osteom handelt es sich um einen langsam wachsenden, gutartigen Knochentumor. Grundsätzlich kann es in allen Bereichen des Skeletts auftreten, ist aber vorrangig am Schädel – in der Stirnhöhle – anzutreffen. Da Osteome erst ab einer bestimmten Größe Symptome wie Kopfschmerzen oder ein Druckgefühl auslösen, werden sie häufig als Zufallsbefunde im Rahmen einer Computertomographie (CT) entdeckt.  

Sofern der Tumor keine Beschwerden verursacht, wird in der Regel nichts unternommen und das Osteom weiter beobachtet. Falls eine Behandlung erforderlich wird, lassen sich kleinere Osteome über die Nase (endonasal) abtragen.

Das Endoskop, ein dünnes Instrument, ausgestattet mit Kamera und Licht, wird dabei parallel mit den Operationsinstrumenten durch die Nasenlöcher eingeführt. Über die Kamera sieht der Operateur den betroffenen Bereich und kann das Osteom entfernen. Bei größeren Osteomen ist hingegen meist ein Zugang von außen (Hautschnitt) nötig, um den Tumor zu entfernen.  

Generell ist die Prognose als sehr günstig einzustufen. Das Osteom wächst nur langsam und verursacht meist keine Beschwerden. Nur in seltenen Fällen entwickelt es sich zu einem bösartigen Knochentumor.

Ossifizierendes Fibrom – kleiner, gutartiger Knochentumor

Bei einem ossifizierenden Fibrom handelt es sich um eine knochenähnliche Gewebsneubildung, die aus dem Bindegewebe hervorgeht. Sie tritt vor allem an den Kieferknochen (Ober- und Unterkiefer), aber auch in den übrigen Schädelknochen wie den Nasennebenhöhlen auf. Fibrome zählen zu den kleinen, gutartigen Tumoren und entwickeln sich in der Regel nicht zu einem bösartigen Tumor.  

Ähnlich dem Osteom bleibt die Erkrankung oftmals längere Zeit unerkannt, da sie eigentlich nicht schmerzhaft ist und erst bei störender Größe entdeckt wird. Das macht sich beispielsweise durch Schwellungen oder Asymmetrien im Gesicht bemerkbar. Befällt der Tumor den Oberkiefer, sind folgende Beschwerden möglich: 

  • Behinderung der Nasenatmung 
  • Exophthalmus (krankhaftes Hervortreten eines oder beider Augen aus der Augenhöhle) 
  • Verdrängung und Kippung von Zähnen 

Das ossifizierende Fibrom wächst langsam und invasiv (in das umgebende Bindegewebe eindringend). Zudem besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass Patienten einen Rückfall (Rezidiv) erleiden. In einem solchen Fall kann es zu einer malignen Entartung kommen. 

Das ossifizierende Fibrom bedarf zunächst meist keiner radikalen Resektion (Entfernung). In Einzelfällen ist sie aber dennoch notwendig, beispielsweise bei Komplikationen wie einer Infektion des Knochengewebes. Auch ästhetische Gründe, beispielsweise eine Entstellung des Gesichtes, können therapeutische Maßnahmen erfordern. In jedem Fall sind Langzeitkontrollen sinnvoll.  

Papillom: Wenn Hautzellen wuchern

Grundsätzlich handelt es sich bei einem Papillom um benigne (gutartige) Wucherungen von Hautzellen. Als möglicher Auslöser für Papillome gelten Viren, zum Beispiel das humane Papillomvirus (HPV), oder mechanische Reizungen der Schleimhäute. 

Betrifft die Wucherung die Nasenschleimhaut liegt ein sogenanntes invertiertes Papillom vor – also eine gutartige Raumforderung der Nase und Nasennebenhöhlen. Vom Aussehen ähnelt das invertierte Papillom Polypen während einer chronischen Sinusitis.

Meistens liegt ein einseitiger Befall vor, der sich auch durch eine einseitige Behinderung der Nasenatmung äußert und ähnliche Symptome wie die Sinusitis, beispielsweise Kopfschmerzen oder Druckgefühl im Gesicht, aufweist. 

Beim invertierten Papillom besteht das Risiko, dass umliegende Strukturen, die bis zur Schädelbasis und dem Gehirn gehen, zerstört werden. Ferner sind bösartige Neigungen, also die Entstehung von Krebs, möglich.

Daher müssen sie radikal operativ entfernt werden. Bei kleineren Befunden kann dies durch die Nase (endonasal) erfolgen. Sollte sich der Tumor bereits ausgedehnt haben, muss in einigen Fällen eine offene Operationstechnik (mit Schnitt von außen) herangezogen werden.  

Nach erfolgreicher Therapie sind regelmäßige Nachkontrollen nötig, da die Gefahr eines Rückfalls (Rezidiv) besteht.  

Adenokarzinomen – bösartiger Tumor in der Nase

Die Behandlung eines Nasentumors durch eine Operation.

Das Adenokarzinom wächst im drüsenbildenden Gewebe und kann sich in einer Vielzahl von Organen wie Magen, Lunge oder Prostata bilden. Möglich ist auch ein Befall der Nase.  

Häufig sind Personen aus dem holzverarbeitenden Gewerbe wie Bau- und Möbelschreiner sowie Parkettleger von einem Adenokarzinom im Naseninneren betroffen. In diesem Fall ist der Auslöser meist auf jahrelangen Kontakt mit Holzstaub – und den darin verarbeiteten Sekundärstoffen wie Holzleim, Beize oder Lacke – zurückzuführen.9

Beim Einatmen legt sich der feine Staub bevorzugt auf der mittleren Nasenmuschel (zum Siebbein gehörig) ab und kann oftmals vom Körper nicht mehr eigenständig abgetragen werden. In der Folge kann sich ein bösartiger Tumor (Adenokarzinom) der Nase entwickeln.

Schutz vor Holzstaub

Sowohl Arbeitgeber als auch Mitarbeiter können einiges tun, um sich vor einer zu starken Belastung mit Holzstaub zu schützen: So können zum Beispiel Sauganlagen an der Entstehungsstelle des Holzstaubes eingerichtet werden, um die Konzentration des Holzstaubes zu senken. Auch eine persönliche Schutzausrüstung mit Atemschutzmasken und Schutzbrille kann zu einer geringeren Belastung beitragen. Eine regelmäßige und gründliche Reinigung der Holzbearbeitungsmaschinen ist ebenfalls Teil der Prophylaxe.

Bemerkbar macht sich der Krebs beispielsweise durch: 

  • Behinderung der Nasenatmung 
  • vermehrte Sekretabsonderung aus der Nase  
  • häufiges, meist nur leichtes Nasenbluten 

Erfolgt keine Behandlung, ist es möglich, dass der Krebs von der Nasenmuschel langsam in das umliegende Gewebe vordringt. Dazu gehören Nasennebenhöhlen, Augenhöhlen und die Schädelbasis sowie das Gehirn. 

Wird der Krebs aber rechtzeitig erkannt, stehen die Heilungschancen gut. Wenn der Patient operationsfähig ist, erfolgt als erstes eine möglichst vollständige Entnahme des kranken Gewebes. Je nach Größe des Tumors kann endoskopisch durch die Nase oder von außen vorgegangen werden.

Wenn große Tumoren entfernt werden müssen, sind zum Teil aufwendige plastische Rekonstruktionen nötig. Die Folgebehandlung hängt unter anderem davon ab, ob der Nasentumor vollständig entfernt werden konnte. Eine Strahlentherapie kann alleine oder zusammen mit einer Chemotherapie erfolgen.  

Adenoidzystisches Karzinom

Das adenoidzystische Karzinom, früher auch als Zylindrom bezeichnet, gehört zur Gruppe der bösartigen Speicheldrüsentumore. Häufig findet es sich am Gaumen, seltener in der Nase oder den Nasennebenhöhlen.

Gemeinsam ist den Speicheldrüsentumoren ein langsames, stark raumgreifendes Wachstum mit einer hohen Neigung zur Ausbildung von Töchtergeschwülsten (Metastasen).  

Die Behandlung ist abhängig vom Befund wie Tumorgröße, Lokalisation und Metastasenbildung. Im Idealfall lässt sich der Tumor – mit ausreichendem Sicherheitsabstand zum umliegenden Gewebe – vollständig operativ entfernen. Um das Risiko für einen Rückfall zu minimieren, kann anschließen eine Strahlentherapie erfolgen.

Von einer Chemotherapie wird in der Regel abgesehen, da sie aufgrund der Tumoreigenschaften (normale Mitoserate, sprich der prozentuale Anteil der in Teilung begriffenen Zellen) nicht zum Erfolg führt.  

Risikofaktoren und Prognose für Nasentumore im Inneren

Krebserkrankungen in der Nase und den Nasennebenhöhlen sind eher selten. Um das Risiko für eine Tumorentwicklung zu senken, sollte der Tabakkonsum aufgegeben werden. Weiterhin sind Umwelteinflüsse als Risikofaktoren zu nennen: Menschen, die in der Holzverarbeitung tätig sind, sind durch das ständige Einatmen des Holzstaubs gefährdet, an einem Nasentumor zu erkranken. Er gilt als Berufskrankheit.

Liegt eine Krebserkrankung in der Nase vor, hängt die Prognose stark von der Lokalisation und Ausdehnung des Nasentumors ab. Je weiter fortgeschritten er ist, desto schlechter fällt die Prognose aus. Die durchschnittliche Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt bei 30 bis 40 Prozent.10 Wird der Tumor schon im Frühstadium entdeckt, sind die Aussichten auf eine Heilung hingegen gut.

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Dr. Sabrina Mihlan Dr. Sabrina Mihlan hat sich schon während ihres Biologiestudiums besonders für die humanmedizinischen Themen interessiert. Daher spezialisierte sie sich auf Heilpflanzen und klinische Biochemie. Nach ihrer Promotion an der Universität Würzburg startete sie 2015 ihr Volontariat bei kanyo® und bereitet dort bis heute Themen aus Gesundheit und Medizin verständlich und übersichtlich für Sie auf. Dr. Sabrina Mihlan Medizinredakteurin und Biologin kanyo® mehr erfahren
Tanja Albert Von der Schülerzeitung übers Journalismus-Studium in die Online-Redaktion von kanyo® - Tanja Albert hat das Schreibfieber gepackt. Gemischt mit ihrem Interesse für Ernährungs- und Gesundheitsthemen stürzt sie sich Tag für Tag in die medizinische Recherche - und bringt das Ganze auch in die Sozialen Netzwerke, nämlich als Social Media Managerin. Tanja Albert Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
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