Wann ist eine Nasendusche hilfreich?

Wie wirkt eine Nasenspülung?


Normalerweise sorgt ein dünnflüssiger Schleim in Kombination mit den Flimmerhärchen in der Nase dafür, dass Krankheitserreger aus der Nase transportiert werden. Bei verstopfter Nase ist dieser Sekretabfluss gestört. Das Spülen der Nase soll den zähflüssigen Schleim lösen und anhaftende Erreger ausspülen. Dabei wird eine flüssige Spüllösung in ein Nasenloch eingebracht und über das andere Nasenloch wieder abgelassen. Als nützlichen Nebeneffekt befeuchtet eine Nasendusche die Nasenschleimhaut. Das ist insofern wichtig, da eine trockene Nasenschleimhaut ihrer Abwehrfunktion nicht mehr einwandfrei nachkommen kann und es Krankheitserregern leichter fällt einzudringen.

Gut zu wissen:

Die wohltuende Wirkung der Nasenspülung beruht auf der Reinigung der Nase von Schleim, Krankheitserregern und Staub sowie auf der Befeuchtung der Nasenhöhle.

Welche Nasendusche ist zu empfehlen?


Wer sich für den Gebrauch einer Nasendusche entscheidet, hat die Qual der Wahl: Neben traditionellen Spülkannen aus Keramik oder Porzellan, können Anwender auch auf Kunststoffkannen zurückgreifen. Des Weiteren gibt es Nasenspülkannen, die sich speziell für Kindernasen eignen. 

Nasenspülkannen aus Kunststoff

Aus hygienischen Gründen werden meist durchsichtige Kunststoffkannen empfohlen. Bei vielen Produkten ist es möglich, das Innere der Kanne problemlos zu überprüfen. Beispielsweise um zu sehen, ob sich noch Rückstände wie Salz darin befinden. Zudem lässt das Material eine optimale Reinigung im Geschirrspüler zu. Ein weiterer Pluspunkt: Es ist sehr widerstandsfähig. Auch wenn die Kanne einmal herunterfallen sollte, macht dies dem Plastik in der Regel nichts aus. Weiterhin weisen die meisten Kunststoffkannen ein großes Fassungsvolumen und eine lange Tülle (Ausgussrohr) auf, die einen starken Spüldruck erzielen. 

Als Nachteil muss bei Kunststoffkannen erwähnt werden, dass diese regelmäßig ersetzt werden müssen. Durch den Gebrauch kann es sein, dass sich Stoffe aus dem Plastik lösen und diese die Flüssigkeit, die in die Nase gelangt, verunreinigen. Wann eine neue Nasendusche am besten anzuschaffen ist, entnehmen Anwender der Packungsbeilage des Produkts.  

Traditionelle Nasenspülkannen

Traditionelle Nasenspülkannen bestehen meist aus Keramik, Kupfer oder Porzellan. Obwohl diese eine effektive Nasendusche ermöglichen, sind sie aus hygienischen Gründen nicht optimal. Da das Innere der Kanne nicht bei allen Produkten einzusehen ist, können Verschmutzungen entstehen. Die Reinigung der Gefäße erweist sich ferner bei einigen Materialien als schwierig, beispielsweise darf eine Kanne aus Kupfer lediglich per Hand gesäubert werden. Der Grund: Kupfer reagiert sehr empfindlich auf die chemischen Reinigungsmittel und die starke Hitze in der Spülmaschine, weshalb es zu schwarzen Verfärbungen kommen kann.  

In der Anwendung benötigen die Spülkannen aus Keramik und Co. zudem ein wenig Übung, da aufgrund des Materials – im Gegensatz zu Kunststoffkannen – kein Druck per Hand ausgeübt werden kann. Zudem sind die meisten traditionellen Nasenduschen in der Anschaffung etwas teurer als Kunststoffkannen. 

Nasenspülkannen für Kinder

Für Kindernasen gibt es speziell entwickelte Nasenduschen, die an die kleineren Riechorgane angepasst sind. Die Kannen weisen dahingehend einerseits ein kleineres Fassungsvermögen auf, andererseits sind die Tüllen speziell für die kindlichen Nasenöffnungen konzipiert. Unter Aufsicht eines Erwachsenen können die Nasenspülungen in der Regel von Kindern ab 3 Jahren durchgeführt werden.

Tipps zur Anwendung der Nasendusche


Für den Spül-Neuling mag die Anwendung einer Nasendusche zunächst etwas befremdlich wirken. Aber auch wenn die Handhabung gewöhnungsbedürftig sein dürfte, fühlt sich die Spülung in der Regel nicht unangenehm an. Mit ein bisschen Übung gelingt die Nasendusche innerhalb weniger Minuten

Gehen Sie bei der Nasenspülung folgendermaßen vor: 

  • Befüllen Sie die Nasenkanne mit einer Spüllösung (zum Beispiel einer Kochsalzlösung aus der Apotheke). 
  • Beugen Sie Ihren Kopf über das Waschbecken und neigen den Kopf schräg nach oben zur Seite. 
  • Bringen Sie die Spüllösung mithilfe der Nasenkanne in das Nasenloch ein. Bei Kunststoffkannen können Sie zusätzlich leichten Druck ausüben. 
  • Öffnen Sie dabei den Mund und atmen Sie gleichmäßig ein und aus. Das ist wichtig, damit die Lösung nicht in den Rachen läuft. 
  • Die Spüllösung fließt mitsamt dem Sekret aus dem anderen Nasenloch ins Waschbecken. 
  • Wiederholen Sie die Nasenspülung beim zweiten Nasenloch. 

Nach der Nasenspülung sollten Sie sich nach vorne beugen und kurz sowie kräftig durch die Nase ausatmen. Das eventuell noch in der Nase verbliebene Wasser lässt sich durch leichtes Schütteln oder Drehen des Kopfes entfernen.

Tipp: Nasendusche reinigen

Beachten Sie, dass Sie die Nasendusche vor und nach Gebrauch mit fließendem, warmem Wasser auswaschen sollten. Lassen Sie sie zwischen den Einsätzen gut trocknen.

Einige Nasenduschen können Sie bei circa 60 Grad Celsius in der Spülmaschine reinigen – lesen Sie hierfür sorgfältig die Packungsbeilage. Nasenspülkannen aus hitzeunbeständigem Material sollten Sie hingegen mit Essigwasser reinigen, um sie von Kalk- oder Salzablagerungen zu befreien. Beachten Sie außerdem, dass manche Nasenduschen laut Anbieter nach etwa einem Jahr ausgetauscht werden sollten.

Nasendusche – die Qualität der Spüllösung ist entscheidend


Die Wirkung einer Nasendusche hängt neben der Güte der Kanne vor allem von einem ab – der richtigen Spüllösung. Bei trockener Nase oder chronischer Nasennebenhöhlenentzündung wird meistens mithilfe einer isotonischen Kochsalzlösung gespült, da sie der natürlichen Salzkonzentration des menschlichen Körpers entspricht. Abzuraten ist hingegen von hypotonen (niedriger Mineralstoffgehalt, der zu Brennen und Schmerzen führen kann) sowie hypertonen Lösungen (hoher Mineralstoffgehalt, der ein Austrocknen der Nasenschleimhaut begünstigt). 

Fertige Lösungen können Sie in der Apotheke erwerben. Diese werden direkt in der Nasendusche mit der angegebenen Menge sterilem oder abgekochtem Wasser vermischt. Die Nasenspüllösung sollten Sie aus hygienischen Gründen immer direkt vor dem Spülen frisch herstellen

Kochsalzlösung selbst gemacht:

Für die Nasenspülung werden 9 Gramm Kochsalz (ohne Jod oder Fluor) – in der Apotheke erhältlich – in einem Liter lauwarmem Wasser aufgelöst.1 Eine genaue Dosierung ist wichtig, da ansonsten die Gefahr besteht, die Nasenschleimhaut mit der entstandenen Lösung auszutrocknen.

Normalerweise reicht eine isotonische Kochsalzlösung aus, um den Schleim abzutransportieren und die Nase zu befeuchten. Bei einigen Erkrankungen kann es jedoch sinnvoll sein, die Spüllösung abzuändern: 

  • Erkältungsschnupfen: Zur Linderung der Entzündung können der Kochsalzlösung ein paar Tropfen eines entzündungshemmenden ätherischen Öls (Calendula oder Salbei) hinzugefügt werden. 
  • Nasen-Operationen: Nach einem chirurgischen Eingriff ist es mitunter nötig, eine sterile Lösung (erhältlich in der Apotheke) zu verwenden. 

Die Frage, welche Ergänzung zur Kochsalzlösung in Ihrem Fall sinnvoll ist, sollten Sie am besten mit dem behandelnden Arzt besprechen. 

Wie oft sollte man die Nase spülen?


Der Grund für die Nasendusche ist ausschlaggebend für die Häufigkeit der Anwendung: 

  • Insbesondere zur Prophylaxe gegen einen Erkältungsschnupfen können Sie mindestens ein- bis zweimal pro Woche spülen.2 
  • Bei einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung durch Pollen (beispielsweise Heuschnupfen) empfiehlt es sich, am Abend die Nase zu spülen, um nachts besser atmen zu können.3 
  • Wer an einer trockenen Nasenschleimhaut mit festen Borken (Rhinitis sicca) leidet, kann eine Nasenspülung je nach Bedarf anwenden. 
  • Nach einer Nasen-OP klärt Sie Ihr Arzt über die Häufigkeit einer Nasenspülung auf. 

Kann man zu oft spülen?

Nutzt man für die Nasendusche eine isotone Kochsalzlösung, können keine Gefahren durch übermäßiges Spülen entstehen. Jedoch sollten Betroffene auf eine dauerhafte (über eine Woche hinaus) tägliche Anwendung besser verzichten.4 Ansonsten besteht die Gefahr, dass der natürliche Immunschutz der Nase verloren geht, wodurch Infektionen nicht mehr einwandfrei abgewehrt werden können.

Nasendusche zur Unterstützung bei Heuschnupfen

Gerade wenn im Frühling die Pollen durch die Gegend fliegen und Gräser den Nasen von Allergikern zu schaffen machen, ist eine Nasendusche ein einfaches, wohltuendes Mittel zur Linderung der Beschwerden. Durch die Nasenspülung lassen sich die Pollen ausschwemmen. Die Allergene verbleiben somit kürzer in der Nase, wodurch deren entzündungsauslösende Effekte vermindert werden. Beschwerden wie das ständige Kitzeln in der Nase, Niesattacken und eine verstopfte Nase lassen nach. Gegen Heuschnupfen gibt es auch spezielle Nasensprays, die Linderung verschaffen. 

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Jan Henkel Jan Henkel wurde 1980 in Heidelberg geboren. Sein Studium schloss er als Diplom-Volkswirt und mit einem Magister erfolgreich ab. Heute ist er unter anderem als freiberuflicher Texter tätig und widmet sich vorrangig Themen aus dem Gesundheits- und Medizinbereich. Jan Henkel Autor kanyo® mehr erfahren
Tanja Albert Von der Schülerzeitung übers Journalismus-Studium in die Online-Redaktion von kanyo® - Tanja Albert hat das Schreibfieber gepackt. Gemischt mit ihrem Interesse für Ernährungs- und Gesundheitsthemen stürzt sie sich Tag für Tag in die medizinische Recherche - und bringt das Ganze auch in die Sozialen Netzwerke, nämlich als Social Media Managerin. Tanja Albert Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
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