Häufig gestellte Fragen zu chronischem Schnupfen
Eine chronische Rhinitis liegt vor, wenn die Symptome eines Schnupfens länger als 12 Wochen andauern.1 Zu den möglichen Anzeichen gehören anhaltende Atembeschwerden, häufiges Niesen, eine laufende Nase und Juckreiz in der Nase.
Bei chronischem Schnupfen ist es wichtig, die genaue Ursache durch einen Arzt zu identifizieren. Behandlungsoptionen umfassen die Vermeidung von Auslösern (wie Allergenen), die Anwendung von abschwellenden Nasensprays, Nasenspülungen mit Kochsalzlösung und in einigen Fällen die Einnahme von Medikamenten wie Antihistaminika oder kortisonhaltigen Nasensprays. In schweren Fällen oder bei anatomischen Auffälligkeiten wird mitunter eine Operation in Betracht gezogen.
Dauerschnupfen kann auch psychische Ursachen haben. Stress und psychosomatische Beschwerden führen unter Umständen dazu, dass sich die Symptome verstärken oder chronisch werden. Andere mögliche Ursachen für chronischen Schnupfen sind zum Beispiel Allergien, wiederkehrende Infektionen, Nasenpolypen (gutartige Wucherungen) oder eine schiefe Nasenscheidewand.
Ob ein chronischer Schnupfen heilbar ist, hängt von der Ursache ab. In vielen Fällen lindert eine gezielte Behandlung die Beschwerden oder beseitigt sie vollständig.
Chronischer Schnupfen: Folgende Symptome sprechen dafür
Chronischer Schnupfen, auch als chronische Rhinitis oder Dauerschnupfen bezeichnet, ist eine langanhaltende Entzündung der Nasenschleimhaut, die über einen Zeitraum von mehr als zwölf Wochen anhält.1 Folgende Symptome treten im Zusammenhang mit chronischem Schnupfen auf:
- Die Nase ist ständig gereizt, verstopft oder es besteht Fließschnupfen.
- Die Nasenschleimhaut ist geschwollen.
- Es kommt zu Reizungen im Bereich des Rachens mit Räusper- oder Hustenzwang, da das überschüssige Nasensekret den Rachen hinunterrinnt.
- Betroffene klagen über wunde Nasenflügel aufgrund des ständigen Schnäuzens.
- Es macht sich Abgeschlagenheit bis hin zur Erschöpfung bemerkbar sowie Kopfschmerzen.
Akut oder chronisch?
Mediziner unterscheiden Schnupfen nach seiner Dauer in zwei Formen:2
- Akuter Schnupfen: Er wird meist durch Erkältungsviren verursacht, ist leicht zu behandeln und klingt innerhalb weniger Tage ab.
- Chronischer Schnupfen: Hierbei handelt es sich um eine langanhaltende Reizung und Entzündung der Nasenschleimhäute. Chronischer Schnupfen dauert über Wochen oder Monate an.
Welche Ursachen kommen für einen chronischen Schnupfen infrage?
Chronischer Schnupfen wird durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst. Zu den möglichen Ursachen zählen:
- Allergien: Allergien sind eine häufige Ursache für chronischen Schnupfen. Pollen, Hausstaub und Tierhaare können eine übermäßige Reaktion des Immunsystems auslösen, die zu einer anhaltenden Entzündung der Nasenschleimhäute führt. Das hat eine verstopfte oder laufende Nase zur Folge, häufig begleitet von Niesen und Juckreiz. Saisonale Allergien wie Heuschnupfen treten oft in bestimmten Jahreszeiten auf, während Hausstaubmilben oder Tierhaare ganzjährig Beschwerden verursachen.
- Ständige Infektionen: Wiederkehrende oder chronische Infektionen der Atemwege schädigen die Schleimhäute. Mögliche Erreger sind Viren und Bakterien, aber auch Pilzinfektionen können zu anhaltenden Beschwerden führen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn Infektionen nicht ausreichend behandelt wurden oder die Betroffenen ein geschwächtes Immunsystem haben.
- Anatomische Ursachen: Anatomische Faktoren wie Nasenpolypen, vergrößerte Nasenmuscheln und eine verkrümmte Nasenscheidewand können chronischen Schnupfen verursachen, indem sie die Belüftung der Nase und Nasennebenhöhlen beeinträchtigen.
- Umweltreize: Umweltfaktoren wie Luftverschmutzung, trockene Luft und Chemikalien können die Schleimhäute austrocknen und so ihre Schutzfunktion beeinträchtigen.
Hormonelle Schwankungen wie während der Schwangerschaft, genetische Faktoren und Stress können ebenfalls die Schleimhäute der Nase beeinflussen.
Chronischer Schnupfen: Behandlung und Prävention
Ein chronischer Schnupfen sollte nicht unter den Tisch gekehrt werden, da er Folgeerkrankungen begünstigen kann. Betroffene sind aufgrund der angegriffenen Schleimhaut anfälliger für Infektionen, häufig entwickelt sich auch eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis). Zudem leiden sie meist unter Schlafstörungen und damit einhergehender Tagesmüdigkeit.
Die Behandlung des chronischen Schnupfens ist abhängig von der Ursache:3
- Liegt den Beschwerden eine Allergie zugrunde, muss diese in erster Linie etwa mit Allergietabletten behandelt werden. Zudem sollten auslösende Allergene gemieden werden.
- Manchmal verschreiben Hals-Nasen-Ohren-Ärzte kortisonhaltige Nasensprays oder Medikamente in Form von Tabletten.
- Medikamentöse Behandlungen mit Antibiotika können zur Linderung von chronischem Schnupfen beitragen, wenn Bakterien die Verursacher sind. Auch der Einsatz von Schmerzmitteln ist möglich, sollte jedoch nicht auf Dauer erfolgen.
- Bei schwerer chronischer Nasennebenhöhlenentzündung und Nasenpolypen sind auch sogenannte Biologika zugelassen. Diese werden dann ergänzend zu Kortison angewandt.
- Operative Eingriffe sind unter Umständen bei anatomischen Abweichungen oder zur Entfernung von Nasenpolypen notwendig.
Daneben können Betroffene selbst einiges tun, um den Schnupfen zum Beispiel mit Hausmitteln zu lindern und die Nasenschleimhäute zu pflegen:
- Regelmäßige Nasenspülungen reinigen das Naseninnere. So werden Schmutzpartikel, Fremdkörper und auch Allergene aus der Nase gespült. In der Apotheke oder im Reformhaus sind spezielle Nasenduschen erhältlich, die die Reinigung der Nase erleichtern.
- Dampfinhalationen beispielsweise mit Salbei verflüssigen das zähe Sekret in der Nase und begünstigen so das Abfließen.
- Wenn die Nasenschleimhaut angegriffen ist, kann diese mit speziellen Sprays gepflegt werden. Dazu zählen zum Beispiel Präparate mit Meerwasser oder Hyaluronsäure.
- Ist die Psyche an den Beschwerden der Nase schuld, können Entspannungstechniken wie Meditation oder Progressive Muskelentspannung helfen.
- Heben Sie die Luftfeuchtigkeit im Raum an, das tut trockenen und angegriffenen Nasenschleimhäuten gut. Hängen Sie hierfür angefeuchtete Handtücher über die Heizung und lüften Sie Wohn- und Arbeitsräume regelmäßig.
Zudem sollten Sie, um chronischem Schnupfen vorzubeugen, Ihr Immunsystem stärken. Dazu gehört vor allem ausreichend Schlaf und körperliche Betätigung an der frischen Luft. Saunabesuche, Wechselduschen sowie eine ballaststoff- und vitaminreiche Ernährung helfen ebenfalls, die körpereigenen Abwehrkräfte zu unterstützen. Auch alternative Therapien wie Akupunktur, Infrarotlicht und Homöopathie können sich positiv auswirken.
Diagnose bei chronischem Schnupfen: Wann zum Arzt?
Suchen Sie ihren Allgemein- oder Hals-Nasen-Ohren-Arzt auf, wenn der Schnupfen trotz Selbstbehandlung und Hausmitteln nicht besser wird oder sich sogar verschlimmert. Insbesondere, wenn Sie zusätzlich Symptome wie Fieber, starke Kopfschmerzen, anhaltenden Husten oder Gesichtsschmerzen haben. Der Arzt wird zunächst eine gründliche Anamnese durchführen, um Ihre Symptome, deren Verlauf und mögliche Auslöser zu erfassen. Dabei stellt er Fragen wie:
- Seit wann haben Sie die Symptome?
- Haben Sie Auslöser bemerkt, wie bestimmte Lebensmittel oder Umweltfaktoren?
- Leiden Sie unter Allergien oder haben Sie kürzlich Infektionen gehabt?
- Haben Sie schon versucht, etwas gegen die Beschwerden zu unternehmen, und wenn ja, was hat geholfen oder nicht geholfen?
- Haben Sie andere gesundheitliche Probleme oder nehmen Sie regelmäßig Medikamente?
Anschließend folgt eine körperliche Untersuchung, bei der die Nasenschleimhäute inspiziert werden. Zur genaueren Diagnose kann der Arzt zusätzliche Tests wie Allergietests, eine Nasenendoskopie oder bildgebende Verfahren wie eine Computertomografie der Nasennebenhöhlen anordnen, um die Ursachen für den chronischen Schnupfen zu identifizieren. Ist der Auslöser erst einmal gefunden, lässt sich der chronische Schnupfen in der Regel gut behandeln.