Wozu sind Konservierungsstoffe in Nasensprays?


Für die Konservierung von abschwellenden Nasensprays wird fast ausschließlich Benzalkoniumchlorid verwendet. Die Chemikalie wirkt gegen Bakterien, Pilze, Hefen und zum Teil auch antiviral und wird in Desinfektions- und Reinigungsmitteln verwendet. Obwohl bekannt ist, dass Benzalkoniumchlorid eine zellschädigende Wirkung hat, setzen viele Hersteller nach wie vor die Chemikalie zur Konservierung ein.

Konservierungsstoffe verlängern die Haltbarkeit von Lebens- und Arzneimitteln und Kosmetikprodukten. Sie verhindern, dass sich Bakterien oder Pilze vermehren und die Ware verderben. Da Nasenspray in direkten Kontakt mit der Nasenschleimhaut kommt, können Keime schnell in das Fläschchen geraten und sich dort vermehren; die Folge: das Medikament wird unbrauchbar.

Was bewirkt Benzalkoniumchlorid auf der Nasenschleimhaut?


Die Nasenschleimhaut hat verschiedene wichtige Funktionen. Unter anderem transportiert sie Schleim aus der Nase. Dazu bewegen sich Millionen von feinsten Flimmerhärchen und transportieren das Sekret wie ein Fließband voran. Kommt die Nasenschleimhaut in Kontakt mit Benzalkoniumchlorid, wird die Schlagfrequenz der Flimmerhärchen deutlich reduziert und teilweise kommen sie ganz zum Stillstand. Die Nase wird somit in ihrer Selbstreinigungsfunktion massiv eingeschränkt und die Schleimhaut kann langfristig geschädigt werden. Durch die fehlende Selbstreinigungsfunktion ist die trockene Nasenschleimhaut auch anfälliger für andere Erreger. Zusätzlich kann der Konservierungsstoff Benzalkoniumchlorid Allergien auslösen, indem er die Sensibilität der Zellen gegenüber dem Gewebshormon Histamin reduziert. Histamin wird vermehrt bei allergischen Erkrankungen freigesetzt und löst typische Symptome wie eine laufende Nase und Niesreiz aus.

Alternativen zu Konservierungsmittel-haltigen Nasensprays


Aufgrund der negativen Auswirkungen von Benzalkoniumchlorid sollten Sie ein Nasenspray ohne Konservierungsstoffe wählen – auf dem Markt gibt es entsprechende Präparate. Sie brauchen aber nicht zu befürchten, dass die konservierungsmittelfreien Alternativen schnell verderben. Die Hersteller haben spezielle Sprühsysteme entwickelt, bei denen Erreger nicht in das Medikament eindringen können. Ein eingebautes Ventil gibt bei einem Sprühstoß das Nasenspray ab, ohne dass kontaminierte Flüssigkeit oder Luft zurück in die Flasche strömt. Um sicher zu gehen, sollten Sie jedoch immer das Mindesthaltbarkeitsdatum beachten und das Nasenspray nach Ablauf der Haltbarkeit entsorgen.

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Dr. Sabrina Mihlan Dr. Sabrina Mihlan hat sich schon während ihres Biologiestudiums besonders für die humanmedizinischen Themen interessiert. Daher spezialisierte sie sich auf Heilpflanzen und klinische Biochemie. Nach ihrer Promotion an der Universität Würzburg startete sie 2015 ihr Volontariat bei kanyo® und bereitet dort bis heute Themen aus Gesundheit und Medizin verständlich und übersichtlich für Sie auf. Dr. Sabrina Mihlan Medizinredakteurin und Biologin kanyo® mehr erfahren