Rhinitis acuta: Der gewöhnliche Schnupfen
Mit dieser Schnupfenart haben sich wohl die meisten Menschen schon einmal herumgeplagt: Erkältungsschnupfen. Typische Symptome sind unter anderem
- eine ständig laufende Nase oder
- eine verstopfte Nase,
- Niesreiz,
- Kopfschmerzen und
- ein generelles Krankheitsgefühl.
Ausgelöst wird der normale Schnupfen meist durch eine virale Infektion im Naseninnenraum beziehungsweise der dortigen Schleimhaut. Die Verantwortlichen sind in den meisten Fällen sogenannte Rhinoviren, mitunter sind auch Corona- oder Adenoviren an einer Erkältung schuld.
Die Ansteckung bei normalem Schnupfen findet entweder über die Luft via Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen) oder Kontaktinfektion (Händeschütteln, Berühren von Gegenständen) statt. Gesellt sich zum akuten Schnupfen noch eine bakterielle Infektion hinzu, spricht man von einer Sekundärinfektion oder Superinfektion. Die Dauer der Beschwerden verlängert sich dadurch in den meisten Fällen.
Schnupfen bei Kindern: Das müssen Eltern beachten
Aufgrund ihres noch schwachen Immunsystems sind besonders Babys und Kleinkinder häufiger von Schnupfen betroffen. Die vielen Erreger sind dem kleinen Körper noch fremd, er muss erst lernen, sich dagegen zu wehren. Trotz der Tatsache, dass die Symptome beim Nachwuchs stärker ausfallen als bei einem Erwachsenen, besteht in der Regel kein Grund zur Panik — eine Erkältung mit Rhinitis ist nach etwa sieben bis zehn Tagen überstanden.1
Rhinitis chronica: Chronischer Schnupfen
Ist die Nasenschleimhaut dauerhaft entzündet oder leidet an Irritationen, reagiert sie darauf mit einer Verdickung. Während ein akuter Schnupfen in der Regel nach wenigen Tagen auskuriert ist, kehrt die chronische Rhinitis immer wieder zurück.
Der chronische Schnupfen äußert sich dabei so ähnlich wie akuter Schnupfen:
- vermehrte Bildung von Nasensekret
- verstopfte Nasennebenhöhlen
- Niesreiz
- Schwellung und Rötung der Nasenschleimhaut
Sind zudem die Nasennebenhöhlen von der Entzündung betroffen, kann es darüber hinaus zu Beschwerden wie Kopf- oder Gesichtsschmerzen kommen. Betroffene fühlen sich außerdem häufig müde und ihr Riechvermögen ist eingeschränkt.
Meist ist der chronische Schnupfen allergisch oder infektiös (durch Bakterien oder Viren) bedingt. Zudem kann eine anatomische Veränderung im Nasenbereich — zum Beispiel eine krumme Nasenscheidewand oder Nasenpolypen — zu einer Reizung der Schleimhäute führen.
Die Behandlung des chronischen Schnupfens ist abhängig von der Ursache: Ist die Rhinitis chronica allergisch bedingt, wird versucht, das zugrundeliegende Allergen zu meiden. Bei bakterieller Infektion wird meist auf Antibiotika zurückgegriffen, in anderen Fällen kann ein operativer Eingriff nötig sein (zum Beispiel bei einer Korrektur der Nasenscheidewand).
Rhinitis medicamentosa: Wenn abschwellende Nasensprays süchtig machen
Eine besondere Schnupfenart stellt die Rhinitis medicamentosa dar — der sogenannte Arzneimittel-Schnupfen. Gemeint ist Schnupfen aufgrund des übermäßigen Gebrauchs von Nasensprays: Das heißt, die Mittel werden länger als die empfohlene Dauer von maximal 14 Tagen angewendet — in der Folge kann es zu einer Abhängigkeit kommen.2
Die Nasenschleimhaut gewöhnt sich an das Nasenmittel, sie kann nicht mehr von alleine abschwellen und der Betroffene muss das Nasenspray immer öfter benutzen, um den erwünschten Effekt zu erzielen — ein Teufelskreis entsteht.
Um eine dauerhafte Schädigung der Schleimhaut und andere Folgen wie eine chronische Atemwegserkrankung oder Nasenbluten zu vermeiden, ist eine Abgewöhnung unumgänglich.
Rhinitis allergica: Allergischer Schnupfen
Eine andere Schnupfenart ist der allergische Schnupfen. Der bekannteste darunter ist wohl der Heuschnupfen. Bei dieser Form der Rhinitis handelt es sich um eine sogenannte Typ-I-Allergie: Das heißt, kommt der Betroffene mit einem bestimmten Allergen in Kontakt, reagieren Schleimhäute oder Haut sofort beziehungsweise innerhalb weniger Minuten. Am häufigsten tritt allergischer Schnupfen nach Kontakt mit
- Pollen (von Bäumen, Sträuchern und Gräsern),
- Tierhaaren oder
- Hausstaubmilben auf.
Nach Kontakt mit einem der Allergene findet eine Überempfindlichkeitsreaktion des Körpers statt: Dies führt bei Betroffenen zu Juck- und Niesreiz sowie einem Brennen der Augen und des Gaumens. Viele Allergiker fühlen sich während eines Schubs ermattet — fast schon krank.
Die Allergien können entweder saisonal (beispielsweise wenn bestimmte Gräser blühen) oder ganzjährig (bei Allergenen wie Hausstaubmilben oder Tierhaaren) auftreten. Bei der Behandlung der allergischen Rhinitis wird vor allem auf das Vermeiden der Allergene (Allergenkarenz) gesetzt. In manchen Fällen ist auch eine Hyposensibilisierung möglich: Durch diese Art der Immuntherapie soll der Körper das Allergen tolerieren lernen.
Rhinitis vasomotorica: Der Fließschnupfen
Vasomotorischer Schnupfen ist auch unter dem Begriff idiopathische Rhinitis oder Fließschnupfen bekannt. Der Name kommt dabei nicht von ungefähr: Diese Schnupfenart zeichnet sich durch eine ständig laufende Nase aus. Verantwortlich dafür ist eine andauernde Reizung der Nasenschleimhaut. Sie produziert in der Folge sehr viel Flüssigkeit und wässrigen Schleim.
Verschiedene Faktoren können die Symptome von Fließschnupfen verschlimmern beziehungsweise auslösen. Dazu gehören beispielsweise:
- Reize aus der Umwelt (Zigarettenrauch, Staub, chemische Stoffe),
- sehr scharfe oder heiße Gerichte,
- psychische Probleme und Stress,
- hormonelle Veränderungen (beispielsweise in der Schwangerschaft),
- Alkohol,
- kalte Luft (etwa beim Sport im Winter) oder
- trockene Raumluft (zum Beispiel durch Klimaanlagen)
Dennoch ist die vasomotorische Rhinitis weder allergischer noch infektiöser Natur. Die genauen Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt.
Stockschnupfen — das Gegenteil von Fließschnupfen
Während beim Fließschnupfen sehr viel Ausfluss vorhanden ist, geschieht beim Stockschnupfen das genaue Gegenteil. Bei dieser Schnupfenart ist die Nase blockiert, die Schleimhäute sind angeschwollen und zäh- oder dickflüssiges Sekret behindert die Nasenatmung — die Nase „stockt“ also. Ursache sind in der Regel Erkältungen, die für gewöhnlich mit herkömmlichen Mitteln (beispielsweise Nasensprays, Inhalation oder Medikamenten) gelindert werden können. Meist verschwinden die Symptome allerdings von selbst wieder. Wenn die Nase dauerhaft — also chronisch — verstopft ist, sollten mögliche Auslöser wie Allergien medizinisch abgeklärt werden.
Schnupfen in der Schwangerschaft: Was steckt hinter dieser Schnupfenart?
Schnupfen ist immer unangenehm — jedoch besonders in der Schwangerschaft, wenn man sich eigentlich auf ganz andere Dinge fokussieren möchte. Dennoch haben ungefähr 20 bis 30 Prozent aller schwangeren Frauen mit der sogenannten Schwangerschaftsrhinitis zu kämpfen.3
Ursächlich verantwortlich sind in den meisten Fällen hormonelle Umstellungen im Körper — insbesondere Östrogene (weibliche Geschlechtshormone) — die für eine gesteigerte Durchblutung der (Nasen-)Schleimhäute sorgen. Die Folge ist eine verstopfte Nase, die oftmals auch mit folgenden Begleiterscheinungen einhergeht:
- behinderter Nasenatmung
- Nasenbluten
- Schnarchen
- häufiges Aufwachen in der Nacht
- Kopfschmerzen
Nicht selten neigen Schwangere in dieser Zeit zu Tagesmüdigkeit und einem allgemeinen Gefühl von Abgeschlagenheit. Gesellen sich typische Erkältungssymptome (Halsschmerzen, Husten, Fieber) zu den Beschwerden, kann auch ein grippaler Infekt Ursache sein. Sprechen Sie in diesem Fall mit Ihrem behandelnden Frauenarzt.
Im Rahmen der Therapie ist darauf zu achten, dass alle Maßnahmen sicher für das Ungeborene sind. Daher kommen bei der Schwangerschaftsrhinitis eher sanfte Behandlungen mit Meerwasser-Nasenspray oder befeuchtenden Pflegesprays zum Einsatz. Von abschwellenden Nasensprays raten Ärzte in der Regel ab.
Rhinitis sicca: Trockene Nasenschleimhaut
Eine weitere Schnupfenart und eine Form der Nasenschleimhautentzündung stellt die Rhinitis sicca dar: Beim trockenen Schnupfen ist die Produktion von Nasensekret deutlich verringert, die Schleimhaut trocknet aus und es kann zu Borken- und Krustenbildung kommen.
Die Ursache kann auf einen Missbrauch von gefäßverengenden Nasensprays, Umweltfaktoren (Staub, Tabakrauch, Kälte), mechanische Reize (wie häufiges Nasenbohren) oder Autoimmunkrankheiten (etwa das Sjögren-Syndrom) zurückzuführen sein.
Betroffene von Rhinitis sicca klagen oftmals über:
- eine verstopfte Nase
- Nies- und Juckreiz
- starkes Brennen in der Nase
Außerdem kann es zu Nasenbluten kommen, sollten die Krusten einreißen. Um der Austrocknung entgegenzusteuern, setzt man bei der Behandlung auf befeuchtende Mittel — beispielsweise gehören dazu Nasensduschen, Dampfinhalationen sowie Pflegesprays oder Nasenöle (zum Beispiel auf Sesamölbasis).