Babys und das Problem verstopfter Nasen


Auch Babys können sich hin und wieder einen Schnupfen einfangen. Eine verstopfte Nase ist schon im Erwachsenenalter nicht schön, für Babys jedoch ist sie besonders belastend. Denn Babys atmen die ersten eineinhalb Jahre ihres Lebens überwiegend durch die Nase. Ist die Atmung behindert, können sie dadurch oft nicht richtig schlafen und trinken, weil sie währenddessen schlecht Luft bekommen. Zudem schlucken Babys, wenn ihre Nase zu ist, vermehrt Luft und können dadurch Blähungen und Bauchschmerzen entwickeln.

Aber was können Eltern unternehmen, wenn die Nasenatmung ihres Sprösslings durch Schleim behindert ist? Schnäuzen können Babys noch nicht, das lernen sie erst im Alter von drei bis vier Jahren und auch auf das Pulen mit Wattestäbchen oder ähnlichem sollten Eltern lieber verzichten. Es besteht die Gefahr, dass das getrocknete Sekret, das die Nase verstopft, nur noch weiter nach oben geschoben wird. Außerdem können die empfindlichen Näschen leicht verletzt werden. Besser geeignet sind Nasensauger. Was kann man sich darunter vorstellen und wie funktionieren sie?

Was sind Nasensauger?


Bei Nasensaugern handelt es sich um kleine Pumpen, die meist speziell für die verstopften Nasen von Babys hergestellt wurden. Es gibt verschiedene Arten von Nasensaugern, die alle nach demselben Prinzip funktionieren: Durch das Erzeugen von Unterdruck (entweder manuell oder elektrisch) entsteht ein Sog, durch den das Sekret aus der Nase des Babys gezogen wird.

Ist der Pfropfen aus der verstopften Nase entfernt, kann das Kind wieder frei atmen. Außerdem verhindert das Absaugen der Nase, dass sich Krankheitserreger ausbreiten können, die Folgeerkrankungen von Schnupfen wie Mittelohr- oder Nebenhöhlenentzündungen verursachen. Vor der Anwendung von Schnupfensprays ist es hilfreich, zunächst den Schleim aus der verstopften Nase des Babys zu entfernen, damit die Inhaltsstoffe ihre volle Wirkung entfalten können. Außerdem lassen sich Sand oder Schmutz, der beim Spielen in die Nase geraten ist, einfach mit den Nasensaugern entfernen.

Verschiedene Arten von Nasensauger


Die Auswahl an Nasensaugern ist groß. Grundsätzlich gibt es vier unterschiedliche Modelle, die sich vor allem dadurch unterschieden, wie der Sog erzeugt wird.

  • Elektrische Nasensauger: Bei diesen batteriebetriebenen Geräten wird die Saugkraft elektrisch erzeugt. Elektrische Nasensekretsauger sind praktisch für unterwegs und sehr einfach in der Anwendung, jedoch meist etwas teurer als manuelle Geräte. Außerdem sind sie nicht geräuschlos.
  • Nasensauger mit Pumpenball: Bei diesen Modellen befindet sich am Ende des Aufsatzes ein Kunststoffball, den die Eltern zusammendrücken. Dadurch entsteht ein Druck, durch den das Baby vom Schleim befreit werden kann.
  • Sauggeräte: Zugegeben, es mag etwas merkwürdig klingen, aber der Sog wird bei dieser Variante erzeugt, indem die Eltern am anderen Ende des Schlauches saugen. Sie müssen keine Angst haben, dass das Sekret in Ihren Mund gelangt, dafür ist ein kleiner Auffangbehälter angebracht, der das verhindert.
  • Staubsaugeraufsatz: Eine weitere raffinierte Idee – Nasensauger, die an einem herkömmlichen Staubsauger angeschlossen werden. Der Staubsauger sollte schon angemacht werden, bevor der Nasensauger an die Nase des Babys geführt wird, damit sich dieses an das laute Geräusch gewöhnt und nicht erschrickt.

Für welches dieser Modelle Sie sich entscheiden, ist Ihnen überlassen. Beim Kauf sollten Sie aber darauf achten, dass die Saugaufsätze passen. Mehrere Aufsätze in verschiedenen Größen (die bei einigen Produkten enthalten sind) machen den Nasensauger flexibler.

So wenden Sie den Nasensauger richtig an


Nasenschleimabsauger können schon bei den ganz Kleinen angewendet werden. Ein Mindestalter gibt es bei den meisten Anbietern nicht. Jedoch sollten Sie vor Gebrauch die Packungsbeilage gründlich lesen. Außerdem sollten Sie die Ablaufvorrichtung nicht direkt in die Nase stecken, sondern lediglich an den Naseneingang halten. Ansonsten kann das Absaugen der Nase wehtun und die empfindliche Nasenschleimhaut des Babys reizen. Außerdem ist es sinnvoll, vorher zum Beispiel auf Ihrem Arm zu testen, wie stark die Saugkraft des Gerätes ist und ob diese entsprechend angepasst werden muss.

Sitzen harte Verkrustungen in der Nase so fest, dass sie sich nicht einfach absaugen lassen, können diese vorab mit einer Kochsalzlösung aufgeweicht werden. Für Babys verträgliche Lösungen sind in der Apotheke erhältlich. Mit einem Tropfen Muttermilch lässt sich ebenfalls getrockneter Schleim lösen. Geben Sie einen Tropfen auf ein Tuch, damit können Sie insbesondere äußerlich haftende Krusten sanft befeuchten und entfernen.

Nasensauger immer gut reinigen

Egal für welches Modell Sie sich entscheiden, das A und O ist, dass Sie das Gerät hygienisch halten. Reinigen Sie deshalb den Nasensauger nach jeder Anwendung in der Spülmaschine oder in einem Sterilisator. Genauere Informationen zur Reinigung entnehmen Sie bitte der Packungsbeilage.

Gibt es auch Nasensauger für Erwachsene?


Die meisten Nasensauger sind für verstopfte Babynasen entwickelt worden. Erwachsene haben in der Regel andere Möglichkeiten, um verstopfte Nasen wieder freizubekommen. Sie können – im Vergleich zu Babys – sich schnäuzenNasenduschen oder Pflegesprays benutzen.

Es gibt einige Anbieter, die angeben, dass ihre Nasensauger auch für Erwachsene geeignet sind. Besonders bei älteren oder pflegebedürftigen Menschen, die nicht mehr aus eigener Kraft schnäuzen können, ist das Absaugen der Nase eine geeignete Methode, um sie vom Schleim zu befreien.

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Miriam Müller Aufgewachsen in einer Familie aus Krankenschwestern und Journalisten, interessierte sich Miriam Müller bereits sehr früh für die Themen Medizin und Medien. Nach verschiedenen Praktika im journalistischen Bereich – unter anderem bei der Deutschen Welle in Washington D.C. – absolvierte sie erfolgreich ihr Masterstudium Kommunikationswissenschaft an der Otto-Friedrich-Universität in Bamberg. Miriam Müller Medizinredakteurin und Kommunikationswissenschaftlerin kanyo® mehr erfahren