
Die Nase ist ein komplexes Sinnesorgan
Ist die Nase gesund, wird ihr keine weitere Beachtung geschenkt. Treten aber Nasenkrankheiten auf, wird den Betroffenen erst bewusst, was die Nase leistet und wie sehr es das Wohlbefinden einschränkt, wenn sie ihren Aufgaben nicht mehr nachkommen kann.
Zum einen ist die Nase ein sensibles Sinnesorgan: Aktuellen Forschungen zufolge kann die menschliche Nase mehr als eine Billion Gerüche unterscheiden.1 Somit ist sie leistungsfähiger als die Augen oder Ohren. Zum anderen hat die Nase eine zentrale Funktion in der Immunabwehr. Erreger werden von den Nasenhärchen und der Nasenschleimhaut abgefangen und können so nicht weiter in die Atemwege vordringen.
Diese Nasenkrankheiten gibt es:
Infektionserkrankungen der Nase
Infektionserkrankungen sind Krankheiten, die durch das Eindringen und die Vermehrung von krankheitserregenden Mikroorganismen im Körper entstehen. Dazu gehören Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten. Typische infektionsbedingte Nasenerkrankungen sind daher:
Schnupfen entsteht meist im Rahmen einer Erkältung, bei der Viren eine Entzündung und Schwellung der Nasenschleimhaut verursachen. Gelangen die Erreger zusätzlich in die Nasennebenhöhlen (wie Stirnhöhle oder Kieferhöhle), entsteht auch dort eine Schleimhautentzündung. Das sich bildende Sekret kann aufgrund der Schwellung nicht mehr abfließen und es kommt zu Beschwerden wie einem Druckgefühl im Gesicht und Kopfschmerzen.
Auch anatomische Besonderheiten wie Nasenpolypen oder eine Nasenscheidewandverkrümmung begünstigen eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis). In solchen Fällen kann zur Linderung der Beschwerden eine Operation durchgeführt werden.
Auch chronische Erkrankungen wie die Rhinitis sicca (trockene Nasenschleimhautentzündung) oder ein Nasenpilz können für Symptome sorgen. Ebenso wie Infektionen, die die Haut auf der Nase oder angrenzende Hautbereiche betreffen. Oftmals sind dabei Bakterien oder Viren verantwortlich, die dann zum Beispiel Nasenherpes oder Nasenfurunkel verursachen.
Wenn Allergien die Nase belasten
Eine Allergie, insbesondere Heuschnupfen, zählt zu den häufigsten Nasenerkrankungen und verursacht bei vielen Menschen Beschwerden. Vor allem im Frühling und Sommer, wenn Bäume und Gräser blühen, reagieren Betroffene auf die in der Luft befindlichen Pollen. Typische Symptome sind eine ständig laufende oder verstopfte Nase. Die gereizte Nasenschleimhaut beeinträchtigt die normale Funktion der Nase. Eine mögliche Behandlung ist die Hyposensibilisierung, bei der der Körper schrittweise an das Allergen gewöhnt wird – diese erfolgt unter ärztlicher Aufsicht und dauert mindestens 3 bis 5 Jahre.2
Nasenkrankheit als Ursache für Nasenbluten
Nasenbluten entsteht, wenn die empfindlichen Blutgefäße in der gut durchbluteten Nasenschleimhaut Schaden nehmen. Dies kann beispielsweise schon durch einen Schlag oder Sturz sowie durch Nasenbohren oder falsches Schnäuzen passieren. Vor allem bei einer gereizten Nasenschleimhaut – zum Beispiel aufgrund von Allergien, zu trockener Raumluft oder der häufigen Nutzung von abschwellenden Nasensprays – treten leicht Blutungen auf.
Nur selten stecken ernstzunehmende Erkrankungen (wie Bluthochdruck, Nierenerkrankungen, Leukämie oder die Bluterkrankheit) hinter dem Nasenbluten.3 Auch bösartige Tumore (Malignome) der Nase beziehungsweise Nasennebenhöhlen kommen nur selten vor. Typisch sind hier vor allem einseitige Behinderung der Nasenatmung sowie wiederholtes einseitiges Nasenbluten.4
Unbekanntere Nasenkrankheiten
Es gibt auch weniger bekannte Nasenkrankheiten, wie beispielsweise:
- Stinknase: Bei dieser Erkrankung wird die Nasenschleimhaut durch Verletzungen oder übermäßigen Gebrauch von Nasensprays geschädigt und bildet sich zurück. Dadurch können sich Bakterien ansiedeln, was zu unangenehmen Gerüchen aus der Nase führt.
- Empty-Nose-Syndrom: Es tritt meist nach Nasenmuschelverkleinerungen auf. Patienten haben trotz freier Atemwege das Gefühl, nicht genug Luft zu bekommen und sehr trockene Nasenschleimhäute zu haben.
- Morbus Wegener: Eine seltene Erkrankung, die für entzündete Blutgefäße in der Nase und den Nasennebenhöhlen sorgt. Erste Anzeichen sind unter anderem eine verstopfte Nase mit Krustenbildung. Im Verlauf kann sich die Erkrankung von den oberen Atemwegen aus auf weitere Körperregionen ausdehnen.5
Nasenkrankheit als Ursache für Schnarchen
Als Auslöser für Schnarchen kommen Polypen, vergrößerte Rachenmandeln, Allergien oder eine verbogene Nasenscheidewand infrage. Schnarchen beeinträchtigt nicht nur den eigenen Schlaf, sondern oft auch den des Partners. In vielen Fällen lassen sich die Beschwerden durch einfache Maßnahmen lindern, doch bei starken Problemen ist ärztlicher Rat empfehlenswert.
Häufig gestellte Fragen zu Nasenkrankheiten
Zu den Krankheiten der Nase zählen beispielsweise Infektionskrankheiten, die auch die Neben-, Stirn- oder Kieferhöhle befallen können, chronische Erkrankungen wie Rhinitis Sicca, Nasenpilz, Nasenpolypen, Nasenherpes oder -furunkel. Ebenso sind Allergien oder seltenere Krankheiten wie etwa eine Stinknase möglich.
Mit steigendem Alter treten folgende Nasenerkrankungen gehäuft auf: Riechstörungen, Alterstropfnase, Rhinitis sicca (trockene Nase) und das Rhinophym.6
Entzündungen in der Nase treten meist bei Infektionen (wie einer Erkältung oder Nasennebenhöhlenentzündung), Allergien (wie Heuschnupfen) sowie trockener oder gereizter Nasenschleimhaut auf. Auch Reizstoffe wie Rauch oder Schadstoffe können Entzündungen auslösen.