Häufig gestellte Fragen zu Nasenfurunkeln


Wie entsteht ein Nasenfurunkel?

Ein Nasenfurunkel entsteht durch eine bakterielle Infektion, die in der Regel durch Staphylococcus aureus verursacht wird. Diese Bakterien dringen in die Haarfollikel der Nase ein, verursachen eine Entzündung und führen zur Ansammlung von Eiter im betroffenen Bereich.

Wie lange dauert ein Nasenfurunkel?

Ein Furunkel entwickelt sich innerhalb weniger Stunden bis Tage. Die Dauer eines Furunkels kann variieren, normalerweise heilt die Entzündung nach wenigen Wochen aus.1 In manchen Fällen kann es länger dauern oder eine ärztliche Behandlung erfordern.

Was tun bei Furunkel an der Nase?

Bei einem Nasenfurunkel sollten Sie das Ausdrücken unbedingt vermeiden. Achten Sie zudem darauf, den Bereich sauber zu halten und waschen Sie gegebenenfalls Hände bevor Sie sich ins Gesicht fassen. Auch das Auflegen warmer Kompressen kann hilfreich sein. Bleiben die Beschwerden bestehen oder verschlimmern sich, sollten Sie bei Nasenfurunkeln immer einen Hautarzt (Dermatologe) aufsuchen, um mögliche Komplikationen wie eine Sepsis (Blutvergiftung) zu vermeiden. Der Arzt kann die Eiteransammlung unter sterilen Bedingungen entfernen und Medikamente wie Antibiotika und Schmerzmittel verordnen.

Wann ist ein Nasenfurunkel gefährlich?

Ein Nasenfurunkel kann ein ernsthaftes Risiko darstellen, wenn es zu einem Abszess heranwächst und zu einer systemischen Infektion führt, bei der Erreger in die Blutbahn gelangen. In einigen Fällen kann ein Nasenfurunkel aufgrund der örtlichen Nähe zum Gehirn auch zu Komplikationen wie einer lebensbedrohlichen Sinusvenenthrombose oder Hirnhautentzündung führen. Bei Anzeichen einer Verschlechterung, starken Schmerzen, Fieber oder anderen Begleitsymptomen sollten Sie umgehend einen Arzt aufzusuchen.

Symptome: So erkennen Sie ein Nasenfurunkel


Bei einem Furunkel ist ein Haarbalg entzündet. Typischerweise treten durch ein Nasenfurunkel verschiedene Anzeichen auf, die den Verlauf und die Entstehung dieses Hautproblems erkennbar machen: 

  • Anfangsstadium: Ein Nasenfurunkel beginnt oft mit einer kleinen leicht geröteten Entzündung, die sich an einem einzelnen Haarfollikel entwickelt. Diese Rötung kann zunächst leicht und unbedeutend erscheinen, ist aber ein frühes Zeichen für die Entzündung, die folgen wird. 
  • Entzündeter Knoten: Im weiteren Verlauf der Beschwerden entwickelt sich aus dem geröteten Bereich ein entzündliches Knötchen. Dieses zeigt sich dann stark gerötet und fühlt sich warm an. Es verursacht Schmerzen und ein Spannungsgefühl im umliegenden Gewebe.  
  • Eitriger Pfropf: Im Spätstadium bildet sich in der Mitte des Knotens ein eitriger Pfropf der bis in die tieferen Hautschichten reicht. Dieser kann nach einiger Zeit aufbrechen, wobei Eiter und manchmal auch Blut austreten. Häufig kommt es zur Linderung der Beschwerden, da der zuvor entstandene Druck im Inneren des Furunkels nachlässt. 

Nasenfurunkel finden sich im Naseneingang, auf dem Nasenrücken, der Nasenspitze oder zwischen Nase und Oberlippe.  

Sinus-Cavernosus-Thrombose: Gefährliche Komplikation

Die Sinus cavernosus-Thrombose kann als eine septische Thrombose in Folge eines Nasenfurunkels oder einer bakteriellen Nasennebenhöhlenentzündung auftreten. Sie äußert sich durch verschiedene Symptome und klinische Anzeichen wie beispielsweise Kopfschmerzen, Augenrötung, Schwellung an den Augen, Sehstörungen und Fieber. Die Diagnose erfolgt durch Computertomographie oder Kernspintomographie und zur Behandlung ist eine Antibiotikagabe notwendig. Zu den möglichen Folgen zählen eine Meningitis (Hirnhautentzündung) und Sepsis (Blutvergiftung).

Furunkel entwickeln sich häufig im Gesicht, am Hals und im Nacken.1 Sie können aber auch in den Achselhöhlen, in der Leistengegend, am Rücken, im Genitalbereich, am Gesäß und an den Oberschenkeln auftreten.  

Von einem Karbunkel spricht man, wenn mehrere Furunkel nebeneinander bestehen. In manchen Fällen verschmelzen sie zu einer großen Entzündung. Die genaue Diagnose kann ein Facharzt für Hauterkrankungen (Dermatologe) stellen und dementsprechend behandeln. 

Pickel oder Furunkel?


Fast jeder kennt Pickel und Mitesser (Vorstufe eines Pickels) im Gesicht. Sie treten vor allem in der sogenannten T-Zone auf, die Stirn, Nase und Kinn umfasst. Dieser Bereich ist für eine erhöhte Aktivität der Talgdrüsen bekannt und neigt daher dazu, öliger zu sein als andere Gesichtspartien. Obwohl diese Hautprobleme oft harmlos sind, können sie manchmal schmerzhaft sein und das Hautbild stören. Pickel entstehen, wenn die Talgdrüsen der Haut zu viel Talg produzieren: Die Ausgänge der Drüsen verstopfen dadurch und werden von sogenannten Propionibakterien infiziert. Diese gehören zur natürlichen Hautflora.  

Zu möglichen Ursachen für Pickel gehören: 

  • Ernährung: Eine unausgewogene Ernährung, insbesondere der übermäßige Verzehr von zuckerhaltigen Lebensmitteln und Milchprodukten, kann das Hautbild verschlechtern und Pickel begünstigen. 
  • Genetik: Die genetische Veranlagung spielt bei der Neigung zu Pickeln eine wichtige Rolle. Menschen, deren Familienmitglieder in der Vergangenheit unter Pickeln litten, haben ein höheres Risiko, selbst Pickel zu bekommen. 
  • Hormonschwankungen: Hormonelle Veränderungen während der Pubertät, der Menstruation, der Schwangerschaft oder der Wechseljahre können zu einer vermehrten Talgproduktion führen und damit die Entstehung von Pickeln begünstigen. 

Ein Furunkel ähnelt zwar optisch einem Eiterpickel, ist jedoch größer, reicht tiefer in die Haut hinein und ist daher auch sehr schmerzhaft. Zudem kommt es zu typischen Entzündungszeichen wie Schwellung, Rötung und Spannung der Haut.  

Die Ursachen für Nasenfurunkel


Nasenfurunkel werden in der Regel durch eine bakterielle Infektion verursacht. Die häufigste Ursache ist eine Infektion der Haarfollikel im Bereich der Nasenhaare. Diese Infektion kann durch Bakterien wie Staphylococcus aureus verursacht werden.

Gut zu wissen!

Staphylococcus aureus ist eine Bakterienart, die auf der Haut und in den Schleimhäuten von Menschen und Tieren vorkommt. Sie kann verschiedene Infektionen verursachen, von Hautproblemen bis zu schweren Krankheiten wie Lungenentzündung und Blutvergiftung. Einige Stämme sind gegen Antibiotika resistent.

Andere mögliche Ursachen für Nasenfurunkel sind Hautreizungen, verstopfte Poren oder Verletzungen im Nasenbereich, die den Bakterien als Eintrittspforte dienen. Häufig treten Entzündungen auf, wenn das Immunsystem des Körpers bereits mit anderen Faktoren zu kämpfen hat und geschwächt ist. Zu den gefährdeten Personen zählen: 

  • Menschen mit Diabetes oder chronischen Infektionen 
  • Krebspatienten 
  • Patienten mit Allergien 

Auch die Einnahme bestimmter Medikamente wie Cortison oder anderer Arzneien, die schwächend auf das Immunsystem wirken, können Furunkel begünstigen. Gerade wenn Furunkel immer wiederkehren (Furunkulose) oder sich gar Karbunkel (mehrere Furunkel) bilden, sollten Sie einen Hautarzt um Rat fragen 

Therapie: Nasenfurunkel müssen vom Arzt behandelt werden!


Furunkel können sich von selbst entleeren und dann abheilen. Gerade im Gesicht ist jedoch eine ärztliche Diagnose und Behandlung durch einen Dermatologen (Hautarzt) nötig.1

Wichtig:

Öffnen Sie niemals selbst einen Nasenfurunkel! Dadurch können sich die bakteriellen Keime vermehren und zu schweren Infektionen führen!

Wenn Sie sich unsicher sind, ob es sich um einen Pickel oder ein Furunkel handelt, suchen Sie Ihren Hautarzt lieber einmal zu viel als zu wenig auf. Er wird, wenn nötig, unter sterilen Bedingungen die entzündete Stelle der Haut öffnen, damit das infektiöse Sekret abfließen kann.  

Auch kann der Arzt ein Antibiotikum verschreiben, das dazu dient, die Bakterien (Staphylococcus aureus) in dem Nasenfurunkel abzutöten. Zudem ist es wichtig, den betroffenen Bereich ruhig zu stellen.1 Das bedeutet:  

  • so wenig sprechen wie möglich 
  • vorsichtig kauen (möglichst nur flüssige Nahrung oder Brei aufnehmen)1  
  • auch eine Bettruhe kann für den Anfang bei der Behandlung Sinn machen

Weitere Behandlungsmöglichkeiten

Je nach Stadium des Nasenfurunkels erfolgt die Behandlung der entzündeten Haut mit weiteren Maßnahmen. Ist der Furunkel knotenartig, hilft eine Wärmebehandlung, sodass er schneller reift. Auch Zugsalbe, beispielsweise mit Ichthyol, kommt häufig zum Einsatz und fördert die Entwicklung des Nasenfurunkels.  

Die Behandlung findet, sofern die eitrige Entzündung sehr groß ist oder ein Karbunkel vorliegt, unter Umständen auch im Krankenhaus statt. Danach muss die Entzündung zu Hause für längere Zeit intensiv mit Desinfektionsmitteln und entzündungshemmenden Salben oder Reinigungsprodukten gepflegt werden. 

Nachdem ein Nasenfurunkel abgeheilt ist, bleibt nicht selten eine Narbe auf der Haut zurück. Das kann — gerade im Gesicht — problematisch sein, denn die Narben verschwinden in der Regel nicht mehr. Bei starker Narbenbildung kann mit kosmetischen Methoden wie Injektionen oder Lasertherapie beim Hautarzt oder durch das Auftragen spezieller Salben das Hautbild verbessert werden. 

Hygiene zur Vorbeugung von Nasenfurunkeln

Eine fettige Haut oder auch Bärte bei Männern können die Ausbildung von Nasenfurunkeln fördern. Versuchen Sie diese Tipps, um Nasenfurunkel vorzubeugen: 

  • Achten Sie auf eine gute Hygiene: Reinigen Sie Ihre Gesichtshaut täglich zweimal, zum Beispiel mit einem entfettenden Waschgel. Auch Gesichtswasser kann hilfreich sein. Waschen Sie auch Ihre Hände regelmäßig und fassen Sie sich möglichst selten damit ins Gesicht. Handtücher und Kissen sollten bei 60 Grad gewaschen werden, um vorhandene Keime abzutöten.2 Besteht bereits eine akute Infektion, berühren Sie die betroffene Stelle möglichst nicht und desinfizieren Sie regelmäßig Ihre Hände, damit sich die Bakterien nicht ausbreiten können. 
  • Immunsystem stärken: Ein gesunder Lebensstil mit vitaminreicher Ernährung, viel Schlaf und wenig Stress stärkt die Abwehrkräfte. Der Körper kann aufkeimende Infektionen so besser bekämpfen. 
  • Desinfektionen nach der Rasur: Rasieren reizt die Haut und verursacht immer wieder kleine Verletzungen, durch die Staphyloccocus aureus in die Haut eindringen und zu einer Infektion führen kann. Daher ist es empfehlenswert, die Haut nach der Rasur zu desinfizieren, beispielsweise mit einem alkoholhaltigen After-Shave. Auch der Rasierer sollte nach jeder Benutzung gründlich gereinigt werden, damit sich keine Keime darin ansiedeln können. 

Um das Risiko von Nasenfurunkeln zu verringern, sollten Sie außerdem folgende Punkte berücksichtigen:  

  • Rauchen vermeiden: Verzichten Sie auf das Rauchen oder reduzieren Sie die Exposition gegenüber Tabakrauch, da der Rauch zu Hautreizungen führen kann und so unter Umständen ein Nasenfurunkel begünstigt. 
  • Vorsicht bei Fremdkörpern: Setzen Sie Ihre Nase nicht unnötig Reizungen aus. Vermeiden Sie beispielsweise das Einführen von Fingern oder Wattestäbchen in die Nase, um Verletzungen der Nasenschleimhaut zu verhindern. 
  • Reizenden Chemikalien meiden: Reduzieren Sie den Kontakt mit reizenden Chemikalien, seien es Reinigungsmittel oder andere chemische Produkte im Haushalt. Denken Sie bei der Arbeit mit solchen Stoffen an Schutzmaßnahmen wie beispielsweise Masken oder Handschuhe. 
  • Pflege von Nasenpiercings: Wenn Sie ein Nasenpiercing haben, achten Sie auf eine sorgfältige und regelmäßige Pflege. Reinigen Sie das Piercing nach den Anweisungen Ihres Piercers und achten Sie darauf, dass keine Infektionen auftreten, da diese die Entstehung von Nasenfurunkeln begünstigen können. 

Wenn Nasenfurunkel rechtzeitig behandelt werden, heilen sie ohne weitere Folgen innerhalb einiger Tage aus. Einzig eine kleine Narbe kann zurückbleiben. 

Hier finden Sie weitere Infos:

Stephanie Letz Schon früh schrieb Stephanie Letz gerne an eigenen Texten. Später weckte die langjährige Arbeit in der Radiologie ihr Interesse für die Medizin und Gesundheitsthemen. Um die Leidenschaft aus der Kindheit damit zu verknüpfen, entschied sie sich für ein Journalismus-Studium mit dem Schwerpunkt Medizin und Biowissenschaft an der Hochschule Ansbach. Stephanie Letz Autorin kanyo® mehr erfahren
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